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ECM 1981: Mit Meredith Monk und L. Shankar

ECM 1981
ECM 1981
31.12.1981
Meredith Monks ECM-Debüt “Dolmen Music”, koproduziert von Collin Walcott, ist eine Offenbarung und so wenig klassifizierbar wie seine Schöpferin, die sich auch in den nächsten drei Jahrzehnten sämtlichen Schubladen verweigert. Komponistin, Improvisa­torin, Choreographin, Vokal-Innovatorin – Monk ist all das und mehr.

Trios, Duos und Solos dominieren das diesjährige Programm. Alben konventioneller Jazzensembles sind in der Unterzahl. L. Shankar bringt mit “Who’s To Know” eine atemberaubende Interpretation klassischer indischer Musik, mit  Doppelvioline und Handtrommeln aus dem nördlichen und südlichen Indien, gespielt von Zakir Hussain (Tabla) und U.K. Sivaraman (Mridangam).

Thomas Demenga, später einer der wich­tigsten Protagonisten der New Series, gibt ein erstes Gastspiel in quasi-improvisiertem Kontext – eine “Jamsession” mit Komponist Heinz Reber. Ihr “Cellorganics” ist ein Klangfarben und -schichten erforschendes Experiment für Cello und Orgel.

Overdubbing macht Schule: James Newton schichtet auf “Axum” Flöten in allen möglichen Größen übereinander, bei Stephan Micus ist von der Shakuhachi bis zur Zither alles dabei, und Keith Jarrett spielt auf “Invocations” Orgel und Sopransaxophon.

Wenn im Studio alles stimmt und die richtigen Helfer dabei sind, kann auch ein Duoprojekt ein immenses Klangerlebnis sein. Wie zum Beispiel “As Falls Wichita, So Falls Wichita Falls” von Pat Metheny und Lyle Mays, zu dessen Sci-Fi-Dimensionen Nana Vasconcelos’ Percussion diskret beiträgt.

John Surman und Jack DeJohnette, seit den 60er Jahren befreundet und gelegentlich zusammenarbeitend, stellen auf “The Amazing Adventures of Simon Simon” (von den Lesern von Jazz Forum später zum Album des Jahres gewählt) ihr Duo vor, das auch im 21. Jahrhundert noch aktiv ist.