Various Artists | News | Ein Muss für alle Liebhaber von klassischem Soul, Rhythm’n’Blues und Funk

Ein Muss für alle Liebhaber von klassischem Soul, Rhythm’n’Blues und Funk

Auf schrill orangefarbenem Vinyl bietet das Doppelalbum “The Northern Soul Scene” 25 fantastische Northern-Soul-Klassiker aus den 1960er und 1970er von u. a Tom Jones, Elkie Brooks und Clyde McPhatter (The Drifters).
Decca Originals: The Northern Soul Scene
Decca Originals: The Northern Soul Scene
21.03.2024
“Eine der vielen Schönheiten des Northern Soul ist seine schiere Unerkennbarkeit”, umschrieb der Guardian diese diffuse britische Musikbewegung vor ein paar Jahren. “Es handelt sich um eine Szene, die schon immer vom Seltenen, Obskuren und Unentdeckten lebte. Seit sie sich in den späten 60er Jahren in den Dancehalls Nordenglands entwickelte, steht sie in direktem Gegensatz zum Konzept der ‘Greatest Hits’. Es ist ein Genre, das von Natur aus der Erstellung definitiver Listen trotzt.”
Deshalb muss sich auch niemand schämen, wenn er die Namen vieler Künstler/innen, die auf der Compilation “The Northern Soul Scene” auftauchen, nie zuvor gehört hat – Ausnahmen wie z.B. Tom Jones (hier zu hören mit “Stop Breaking My Heart”), Elkie Brooks (“The Way You Do The Things You Do”), David Essex (“So-Called Loving”) und Brotherhood Of Man (“Reach Out Your Hand”) bestätigen dabei die Regel. Vielmehr sollte man sich darauf freuen, auf dieser erstmals 1998 veröffentlichten Zusammenstellung von Decca Records jede Menge verborgene musikalische Schätze zu entdecken. Und darum – siehe oben – geht es bei Northern Soul ja gerade. Wiederveröffentlicht wird “The Northern Soul Scene” nun auf CD und als Doppelalbum – ganz im Stil der schrillen 1960/70er Jahre – auf leuchtend orangefarbenen Vinyl.
Der Northern Soul war ein Ableger der Mod-Bewegung und die britische Antwort auf die Welle der vom Motown-Label geprägten US-amerikanischen Rhythm’n’Blues- und Soul-Musik, die über den Atlantik nach Europa geschwappt war. Und mit ihr wurden damals auch einige US-Künstler nach Großbritannien gespült. Etwa die Fantastics (“Ask The Lonely”) und Clyde McPhatter (“Baby, You’ve Got It”), die in in ihrer Heimat schon einige Doo-Wop-, Rhythm’n’Blues- und Soul-Hits gelandeten hatten. Erstere als The Troubadours und später als The Velours, letzterer mit den von ihm gegründeten Drifters. Dass ihnen die britischen Eigengewächse der “Northern Soul Scene” musikalisch durchaus ebenbürtig waren, zeigen hier u.a  Micky Moonshine, die walisische Fearns Brass Foundry, Amen Corner, Ronnie Jones, Sonny Childe, Billie Davis, Tony Newman, Bats und viele andere.