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Einfach umwerfend – das ECM-Debüt des estnischen Pianisten Kristjan Randalu

Sein am 6. April erscheinendes Album “Absence” spielte Kristjan Randalu im Trio mit dem US-Gitarristen Ben Monder und dem finnischen Schlagzeuger Markku Ounaskari ein.
Randalu, Moder Ounaskari
Randalu, Moder OunaskariGildas Boclé / ECM Records
12.03.2018
1984 legte Manfred Eicher mit “Tabula Rasa” den Grundstein für die ECM New Series. Das Album präsentierte Werke des damals noch weitgehend unbekannten estnischen Komponisten Arvo Pärt. Seitdem hat das ECM-Sublabel einer Vielzahl von weiteren Komponisten und Dirigenten aus dem kleinen baltischen Staat eine Plattform geboten: Tõnu Kõrvits, Erkki-Sven Tüür, Helena Tulve, Heino Eller, Veljo Tormis, Tõnu Kaljuste… Doch einen estnischen Jazzmusiker suchte man in dem umfangreichen ECM-Katalog bisher vergeblich. Genau diese Lücke schließt nun endlich der 1978 in Tallinn geborene, aber in Deutschland aufgewachsene Pianist und Komponist Kristjan Randalu. Für sein ECM-Debütalbum “Absence” gründete Randalu eigens ein neues Trio mit dem US-Gitarristen Ben Monder  (mit dem er 2012 schon ein Album im Duo-Format eingespielt hatte) und dem finnischen Schlagzeuger Markku Ounaskari. Randalu erweist sich auf “Absence” als gewiefter Improvisator, der über eine außerordentliche Technik verfügt (Herbie Hancock nannte ihn einen “umwerfenden Pianisten”, nachdem er ihn 2006 beim Klavier-Wettbewerb des Thelonious Monk Institute of Jazz gehört hatte). Darüber hinaus ist er auch ein Komponist von einzigartig stringenter, aber dennoch lyrischer Musik. “Wenn ich Kristjan Randalu in einem einzigen Wort beschreiben müsste, würde ich wohl ‘Präzision’ wählen”, meinte die britische Kritikerin Fiona Talkington einmal über Randalu. “Ich meine damit nicht eine klinische Präzision, bei der das Publikum durch Technik geblendet, aber emotional nicht angesprochen wird. Ich meine vielmehr eine kompromisslose Entschlossenheit, zum Kern des musikalischen Ausdrucks vorzudringen, wobei er eine sublime Technik einsetzt, um sein Ziel zu erreichen.” Das Album “Absence” erscheint am 6. April, kann aber schon jetzt vorbestellt werden. Als Belohnung winkt der Instant-Grat-Track “Adaption II”. Schon kurz nach der Veröffentlichung des Albums wird Kristjan Randalu mit Ben Monder und Markku Ounasskari drei Konzerte in Deutschland geben: am 26. April tritt das Trio im Karlsruher Tollhaus auf, am 27. April im Bix-Jazzclub in Stuttagrt und am 28. April im idyllisch gelegenen Schloss Elmau.