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Späte Karriereförderung – Wayne Shorter erhält Guggenheim-Stipendium

Wayne Shorter - 2016
Wayne Shorter - 2016
14.04.2016
Keine Regel ohne Ausnahme. Und es gibt wohl nur wenige Musiker, die für das Brechen von Regeln so prädestiniert sind wie Wayne Shorter. Die Stipendien der John-Simon-Guggenheim-Gedächtnis-Stiftung werden in der Regel Künstlern, Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaftlern verliehen, die sich im mittleren Abschnitt ihrer Karriere befinden. Das aber ist bei dem mittlerweile 82-jährigen Komponisten und Saxophonisten wohl eher nicht der Fall. Es sei denn er erreicht noch ein biblisches Alter. Aber selbst wenn Shorter die “Altersvorgabe” schon überschritten hat, ändert es nichts daran, dass er sich das Stipedium durch seine bahnbrechenden Arbeiten redlich verdient hat. “Die Musik von Wayne Shorter hat unauslöschliche Spuren in der Entwicklung der Musik des letzten halben Jahrhunderts hinterlassen”, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung. Das Stipendium erhielt der Saxophonist, den Miles Davis einst als den “intellektuellen musikalischen Katalysator” seines legendären Quintetts der 1960er Jahre bezeichnet hatte, übrigens nicht für sein einzigartiges Improvisationstalent, sondern für seine sinfonischen Kompositionen, die – so meinte die New York Times einmal – “die Mauer zwischen Jazz und Klassik meisterhaft niedergerissen haben”. Zuletzt veröffentlichte Wayne Shorter 2013 bei Blue Note das gefeierte Live-Album “Without A Net”, das ihm seinen zehnten Grammy einbrachte. Ein neues Album des Saxophonisten ist in Arbeit und wird voraussichtlich Ende dieses Jahres bei Blue Note erscheinen.