Vom
21. bis 26. Oktober findet in
Deutschland zum
fünften Mal die
Plattenladenwoche statt. Und diesmal steht sie ganz im Zeichen des
Jazz, wie die Organisatoren auf ihrer
Internetseite mitteilen. “Jazz ist keine Nische. Jazz ist Freiheit, Improvisation, das Überschreiten von Grenzen”, kann man dort lesen. “Jazz ist die Energie, die freigesetzt wird, wenn aus zuvor scheinbar Unvereinbarem etwas Neues entsteht. Der Einfluss des Jazz ist in allen Genres moderner Musik wiederzufinden.”
Der Mojo Club bot eine Mixtur aus Raritäten und Klassikern des Jazz
Die Freiheit, stilistische Grenzen zu überschreiten und aus scheinbar Unvereinbarem etwas Neues zu erschaffen, nahmen sich Ende der
1980er Jahre die beiden Hamburger
Oliver Korthals und
Leif Nüske, als sie ihren
Mojo Club gründeten.
1991 bezog er sein Domizil an der weltbekannten
Reeperbahn Nr. 1, wo er sich schnell als feste Größe im Hamburger Nachtleben etablierte und international eine solche Berühmtheit erlangte, wie sie in den 60er Jahren der
Star-Club genossen hatte. Unter dem von ihnen neugeschaffenen Dachbegriff “
Dancefloor Jazz” setzten Korthals und Nüske auf eine tanzbare Mixtur aus Raritäten und Klassikern des
Soul-Jazz,
Funk-Jazz,
Rhythm’n'Blues,
Soul,
Latin und
Brasil. Die Musik im Club wurde aber nicht nur von den heimischen Meistern an den Plattentellern serviert, sondern auch von berühmten internationalen
Gast-DJs wie
Gilles Peterson,
Peter Kruder und
Richard Dorfmeister sowie von
Live-Acts wie
Massive Attack und
Joyce. Bei “
Electric Mojo”-
Abenden und auf entsprechenden “
Electric Mojo”-
Compilations wurde später auch noch
progressive Elektro-Musik präsentiert. Zum allgemeinen Bedauern musste der Mojo Club 2003 die Pforten an der Reeperbahn schließen. Anfang dieses Jahres hat er jedoch seine überraschende
Wiederauferstehung gefeiert – an der legendären Adresse, auf der Reeperbahn Nr. 1, zu Füßen der neu errichteten Tanzenden Türme.
Plattenladenwoche 2013: Sechs Mojo-Compilations auf Vinyl wiederaufgelegt
Als Oliver Korthals 1992 die erste Folge der Reihe “Mojo Club Presents Dancefloor Jazz” zusammenstellte, ahnte noch keiner, dass diese einzigartige Mischung einen derart großen Erfolg verzeichnen würden. Bis heute sind weit über 350.000 Mojo-Tonträger verkauft worden. Die CDs sind bis heute komplett lieferbar, die LP-Versionen verschwanden aber vom Markt und wurden heißgesuchte Sammlerstücke. Nun werden zur Plattenladenwoche sechs der insgesamt zwölf Compilations noch einmal auf Vinyl wiederaufgelegt: Die LPs (Volume 1, 2, 4 & 6) und Doppel-LPs (Volume 5 & 7) kann man ab dem 18. Oktober in allen Läden erwerben, die sich an der Plattenladenwoche beteiligen.