Kann man gut klingende Klassiker noch verbessern? Man kann: Hinter dem Etikett “Mastered for iTunes” verbirgt sich ein spezielles Verfahren, das von Apple für die Endabmischung von Musikproduktionen entwickelt wurde. Es garantiert bestmögliche Klangergebnisse für Aufnahmen, die bei iTunes als Musikdateien im Format AAC angeboten werden. Apple verspricht, das Klangbild von Titeln, die mit Mastered for iTunes gekennzeichnet sind, besitze größere Transparenz, eine höhere Dynamik und weniger Verzerrungen als auf herkömmlichen CDs realisierbar.
In den Genuss dieser Klangoptimierung soll im Laufe dieses Jahres, zum 60ten Jubiläum des Labels, auch eine ganze von Reihe Verve-Alben aus den 50er, 60er und 70er Jahren kommen. Der stilistische Bogen der ersten zehn Veröffentlichungen reicht vom temperamentvollen Swing des Tenorsaxophonisten Illinois Jacquet bis zum 70er-Jahre-Jazz-Funk des Hammond-Organisten Jimmy Smith.
Coleman Hawkins & Ben Webster – Coleman Hawkins Encounters Ben Webster
1957 trafen sich in Hollywood zwei Tenorsaxophonisten der Extraklasse zu gemeinsamen Aufnahmen. Die beiden stilprägenden Musiker konnten zu diesem Zeitpunkt schon auf eine beispielhafte Karriere zurückblicken und ihre ganze, gereifte Souveränität im Zusammenspiel zum Ausdruck bringen. Zur Seite stand den beiden Giganten damals das
Oscar Peterson Quartet mit Gitarrist
Herb Ellis, Bassist
Ray Brown und Schlagzeuger
Alvin Stoller. Zum Album geht es hier:
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Illinois Jacquet – Swing’s The Thing
Der letzte Schrei war Swing eigentlich schon nicht mehr, als Illinois Jacquet 1956 das Album “
Swing’s The Thing” einspielte. Aber mit seinem rhythmischen Drive und den erstklassigen Begleitern
Roy Eldridge,
Jo Jones,
Herb Ellis,
Jimmy Jones und
Ray Brown verlieh der ekstatisch aufspielende Tenorsaxophonist Originalen wie “
Las Vegas Blues” und “
Achtung” oder
Earle Hagans Juwel “
Harlem Nocturne” eine aufregend eigene swingende Note. Zum Album geht es hier:
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Sonny Stitt – Blows The Blues
Da er von Kritikern früher oft leichtfertig als “Charlie-Parker-Klon” abgetan wurde, griff
Sonny Stitt oft zum Tenor- und manchmal gar zum Baritonsaxophon, um diesem Vergleich zu entgehen. Auf “
Sonny Stitt Blows The Blues” war er aber 1959 ausschließlich am Altsaxophon zu hören und bewies in neuen bluesigen Nummern eindrucksvoll, dass er auch auf diesem Instrument eine durchaus eigene Phrasierung besaß. Zum Album geht es hier:
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Bill Evans – Converations With Myself / Further Conversations With Myself
Als Pianist
Bill Evans 1963 dieses ungewöhnliche Album aufnahm, erntete er von Jazzpuristen böse Blicke. Denn das Material hatte er im Overdub-Verfahren mit sich selbst im Trio eingespielt. Kritiker-Doyen
Leonard Feather honorierte die Kühnheit des Pianisten in seiner Down-Beat-Rezension mit der Höchstwertung von fünf Sternen. Darüber hinaus erhielt Evans für das Werk seinen ersten von insgesamt fünf Grammys. Auf “
Further Conversations With Myself” griff er das damals originelle Konzept vier Jahre später noch einmal erfolgreich auf. Zu den beiden Alben geht es
hier und
hier
Charlie Parker – The Genius Of Charlie Parker, Vol. 1: Night And Day
Das zwei Jahre nach
Charlie Parkers Tod erschienene Album war der Auftakt zu einer Compilation-Serie, die das musikalische Genie des Altsaxophonisten aus allen Winkeln beleuchtete. Die hier versammelten Aufnahmen – untertitelt “
Night And Day” – wurden bei Sessions zwischen 1950 und 1952 mitgeschnitten. Zum Album geht es hier:
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Ella Fitzgerald – Mack The Knife: Ella In Berlin
Eines der mitreißendsten Live-Alben der Jazzgeschichte. Ella swingte und improvisierte 1960 bei ihrem Auftritt in der Berliner Deutschlandhalle wirklich meisterhaft. Für viele Fans war der absolute Höhepunkt, als Ella in ihrem Eifer den Text von “
Mack The Knife” vergaß und kurzerhand aus dem Stehgreif einen neuen improvisierte. Zu hören ist sie u.a. mit Gitarrist
Jim Hall und Pianist
Paul Smith. Zum Album geht es hier
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Wes Montgomery & Wynton Kelly Trio – Smokin’ At The Half Note
Bedauerlich kurz, aber ungemein erfolgreich war die Zusammenarbeit zwischen dem Gitarristen
Wes Montgomery und dem
Wynton Kelly Trio (mit
Paul Chambers und
Jimmy Cobb), das zuvor die Rhythmusgruppe von
Miles Davis gewesen war. Der 1965 entstandene Live-Mitschnitt “
Smokin’ At The Half Note” gilt als eine der besten Aufnahmen Montgomerys, da er seinem improvisatorischen Talent hier freien Lauf ließ. Zum Album geht es hier:
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Anita O’Day feat. The Oscar Peterson Quartet – Anita Sings The Most
In den 1950er Jahren stand die Stimme von
Anita O’Day in vollster Blüte. Und ihr 1957 mit dem
Oscar Peterson Quartet aufgenommenes Album “
Anita Sings The Most” gilt weithin als ihr bestes Album überhaupt. Absolutes Highlight ist eine in geradezu irrsinnigem Tempo vorgetragene Version des
Maceo-Pinkard-Standards “
Them There Eyes”. Zum Album geht es hier:
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Jimmy Smith – Root Down
1972, als die ganz große Zeit von
Jimmy Smith schon vorbeigewesen zu sein schien, meldete sich das Urgestein der Hammond-Orgel mit dem Live-Album “
Root Down” plötzlich fauchend zurück. Inspiriert von einer jungen Rock- und Funk-orientierten Band groovte Smith besser und wilder denn je. Die sensationelle Titelnummer wurde 1994 sogar von den
Beastie Boys für ihre gleichnamiges Stück sampelt. Zum Album geht es hier:
iTunes