Am 26. November ist wieder “Black Friday”. Was läge da für Vinyl-Liebhaber näher, als sich eine (oder mehrere) neue schwarze Scheiben zuzulegen? Zumal man bei dieser Gelegenheit in einem Abwasch gleich seinen lokalen Indie-Plattenhändler unterstützen kann. Denn die meist streng limitierten Scheiben gibt es wirklich nur dort zu erstehen und nicht bei den großen Kaufhausketten oder Online-Händlern.
Eine Liste aller teilnehmenden Plattenläden finden Sie hier. Wir haben diesmal zwei ganz besondere 12″-Vinyl-EPs, die wir Ihnen ans Herzen bzw. Ohr legen möchten. Und stilistisch könnten sie verschiedener kaum sein.
“
African Cosmology” ist der Titel der EP, die Saxofonist
Shabaka Hutchings furiose Band
Sons Of Kemet sehr passend zum “
Black Friday” herausbringt. Enthalten sind auf ihr zwei bislang unveröffentlichte Tracks, die während der Aufnahmesessions für das mit Lobeshymnen überhäufte letzte Album “
Black To The Future” entstanden sind. Auf der A-Seite befindet sich mit “
Myth Science” eine kompakte Nummer mit einer ohrwurmigen Melodie, treibenden Rhythmen und einem im wahrsten Sinn des Wortes atemberaubend virtuosen Tuba-Solo des einzigartigen
Theon Cross. Das 11-minütige “
Rites Of Passage” der B-Seite ist dagegen eine eher kontemplative und farbenfrohe Reise durch den “afrikanischen Klangkosmos” der britischen Band, die von
Shabaka Hutchings mal leidenschaftlichen, mal lyrischen Tenorsaxsoli gekrönt wird.
Für eher traditionell gesinnte Jazzfans ist die zweite Veröffentlichung gedacht, die in der ungewöhnlichen “
Original Grooves”-Serie erscheint, die
Verve Records vor genau einem Jahr zum “Black Friday” gestartet hatte. Der Clou dieser Reihe ist, dass die EPs auf beiden Seiten “parallele Rillen” haben. Zum 50. Todestag von
Louis Armstrong erscheint “
A Gift To Pops” von den
The Wonderful World Of Louis Armstrongs All Stars. Dahinter verbirgt sich ein von Trompeter
Nicholas Payton und Posaunist
Wycliffe Gordon geleitetes Ensemble mit Topmusikern aus New Orleans, das den Hits und Klassikern von Satchmo einen moderneren Anstrich verpasst hat. Je nachdem, wo man die Nadel auf der EP ansetzt, hört man so dank der parallelen Rillen entweder Louis Amstrongs Originalaufnahmen von “
What A Wonderful World” und “
Swing That Music” oder die neuen Versionen der The Wonderful World Of Louis Armstrongs All Stars.