Zwischen Spiritismus und Spiritualität – Nduduzo Makhathinis neuer südafrikanischer Jazz
Mit “In The Spirit Of Ntu” hat der südafrikanische Pianist Nduduzo Makhathini eines der faszinierendsten Jazzalben des Jahres 2022 eingespielt. Nun ist es auch auf Vinyl erschienen.
Nduduzo Makhathini - In The Spirit Of Ntu (Blue Note Africa)
13.10.2022
Das Album auf LP und weiteres von Blue Note Records finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Als Nduduzo Makhathini vor drei Jahren von dem Produzenten Don Was einen Plattenvertrag bei Blue Note angeboten bekam, hatte er sich das, was folgen sollte, wohl selbst in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Für Aufmerksamkeit sorgte damals bereits, dass Makhathini der erste südafrikanische Musiker überhaupt war, den das renommierte Label in seiner mehr als 80 Jahre umspannenden und bewegten Geschichte unter Vertrag genommen hatte. Und schon seine Debüteinspielung “Modes Of Communication: Letters From The Underworlds” ließ keinen Zweifel daran, dass Blue Note mit Nduduzo Makhathini ein echtes Juwel an Land gezogen hatte. Das Album schaffte es u.a. in die Jahresbestenliste der New York Times und auf die Longlist für den Preis der deutschen Schallplattenkritik. Und von DownBeat wurde Nduduzo Makhathini als einer von 25 Künstlern gefeiert, die den Jazz über Jahrzehnte hinweg prägen könnten.
Sehr viel höher hätte die Messlatte für das zweite Album also kaum liegen können. Mit “In The Spirit Of Ntu” hat sie der Pianist und Komponist nicht nur gemeistert, sondern noch ein Stückchen weiter nach oben verschoben. Jetzt liegt dieses Meisterwerk, das Spiritismus mit Spiritualität und zeitgenössischen Jazz mit traditioneller südafrikanischer Zulu-Musik verbindet, auch auf Vinyl vor.
“In seiner Heimat Südafrika ist der Jazzpianist Nduduzo Makhathini längst eine geliebte Ikone”, schrieb Michael Toland in dem New Yorker Magazin The Big Take-Over über das Album, “im Rest der Welt sorgte er vorletztes Jahr mit ‘Modes Of Communication: Letters From The Underworlds’ für großes Aufsehen. Nun legt er mit ‘In The Spirit Of Ntu’ ein noch stärkeres Album nach, das eine der besten Verschmelzungen von Jazz und afrikanischer Musik jenseits von Randy Weston bietet. […] Als Experte für zwei miteinander verbundene Musiktraditionen weiß Mahkathini genau, wie man Zulu-Polyrhythmen mit Hard- und Postbop-Jazz verbindet. Das Ergebnis sind atemberaubende Stücke wie ‘Abantwana Belanga’, ‘Emlilweni’ (mit Gastsaxofonist Jaleel Shaw) und ‘Unonkanyamba’. Letzteres gehört zu der Art von Eröffnungsstücken, für die Künstler jeglicher Couleur töten würden. […] ‘In The Spirit Of Ntu’ ist ein neuer Meilenstein in dem Katalog dieses Musikers, einer, der noch bei zukünftigen Generationen von Musikern, Hörern und Kunstliebhabern Nachhall finden wird.”