Jon Batiste | News | Jon Batiste - transatlantische Zusammenarbeit mit Zadie Smith

Für Jon Batiste könnte es derzeit kaum besser laufen. Der Keyboarder, Sänger und Songwriter zeichnete sich zwar schon immer durch künstlerische Hyperaktivität aus, aber seit er vor drei Jahren einen Plattenvertrag bei dem historischen Jazzlabel Verve Records ergatterte, scheint er sogar noch ein paar Takte zugelegt zu haben. Mit “WE ARE” wird er dort am 19. März bereits sein viertes Album herausbringen, auf dem der musikalische Sidekick des populären Late-Night-Talkers Stephen Colbert sich mit Gästen wie u.a. Trombone Shorty, Mavis Staples und PJ Morton von Maroon 5 so vielseitig wie nie zuvor präsentiert.

Erste Impressionen von dem Album vermittelten bereits die absolut elektrifizierende Dance-Nummer “I Need You” und der eher bluesrockige Song “CRY”. Mit “Show Me The Way” erscheint jetzt die dritte Single mit einem dazugehörigen Videoclip. Das Stück ist das Resultat einer via Zoom zustandegekommenen, entspannten transatlantischen Kollaboration mit der britischen Schriftstellerin Zadie Smith, die sich ihr Studium einst als Jazzsängerin finanzierte. Die Nummer erinnert auf angenehme Weise an die smoothen Hits, mit denen Earth, Wind & Fire in den 1970ern die Herzen aller Soul-, Funk- und Rhythm’n’Blues-Fans zum Schmelzen gebracht hatten.

Positive Schlagzeilen machte Jon Batiste erst Anfang dieser Woche, als er gemeinsam mit Trent Reznor und Atticus Ross einen Golden Globe für den Soundtrack des Disney/Pixar-Films “Soul” einheimste. Batiste hatte für den Streifen, der als “Bester Animationsfilm” ebenfalls prämiert wurde, die wunderbar jazzigen und zugleich kindgerechten Songs geschrieben und natürlich auch selbst eingespielt. Überhaupt war der Jazz bei der diesjährigen Verleihung der Golden Globe Awards erstaunlich präsent. Der viel zu jung verstorbene Chadwick Boseman wurde postum für seine Rolle als Jazztrompeter Levee Green in “Ma Rainey’s Black Bottom“ geehrt und Andra Day für die Verkörperung von Billie Holiday in “The United States vs. Billie Holiday”. Die Musik zu beiden Filmen schrieben natürlich auch zwei prominente Jazzer: im ersteren Fall der Saxophonist Branford Marsalis und in letzterem der Pianist und Keyboarder Kris Bowers (u.a. Next Collective, José James, Takuya Kuroda).