Joel Ross | News | Auf Gastspielreise in Deutschland: zwei Jazzer, denen die Zukunft gehört

Auf Gastspielreise in Deutschland: zwei Jazzer, denen die Zukunft gehört

Joel Ross und Nduduzo Makhathini befinden sich unter den 25 Künstlern, von denen DownBeat glaubt, dass sie den Jazz in den kommenden Jahrzehnten prägen werden. Nun geben beide mit ihren Bands Konzerte in Deutschland.
Joel Ross / Nduduzo Makhathini
Joel Ross / Nduduzo Makhathini
27.10.2021
Im November 2020 veröffentlichte DownBeat eine Reihe mit Kurzporträts von 25 jungen Musiker/innen, denen das weltweit gelesene US-amerikanische Jazzmagazin eine große Zukunft prophezeit. Aufgeführt wurden dort neben Shabaka Hutchings, Makaya McCraven und James Francies auch der aus Chicago stammende Vibraphonist Joel Ross und der südafrikanische Pianist Nduduzo Makhathini. Beide kommen jetzt für einige Konzerte nach Deutschland, wobei Joel Ross in seiner Band Good Vibes mit dem Altsaxophonisten Immanuel Wilkins noch einen weiteren Shooting-Star der Szene präsentiert. 
“Ich mag es nicht, das Offensichtlich zu tun”, verriet Joel Ross DownBeat in seinem Kurzporträt. “Ich gebe meiner Band nicht viele Anweisungen. Spiel einfach die Musik. Sei vollkommen ehrlich. Such nach etwas Höherem.” Nachdem er erst 2019 mit seinem hochgelobten Album “KingMaker” bei Blue Note debütiert hatte, legte Ross im vergangenen Oktober mit seiner Band Good Vibes und der Harfenistin Brandee Younger als Gast sein zweites Album “Who Are You?” bei dem Label vor. Diese Frage wird er nun ausführlich bei den beiden Konzerten in Deutschland beantworten können. Am  2. November in der Münchener Unterfahrt und am 19. November in der Halle 424 in Hamburg. Begleitet wird Ross von drei Musikern, die auch an der Einspielung von “Who Are You?” beteiligt waren: Altsaxophonist Immanuel Wilkins, Bassistin Kanoa Mendenhall und Schlagzeuger Jeremy Dutton. Wer nicht die Möglichkeit hat, vor Ort zu sein, kann das Konzert in der Unterfahrt auch per YouTube-Livestream miterleben. 
Der südafrikanische Pianist und Komponist Nduduzo Makhathini versucht wiederum eine Brücke zwischen der Zulu-Musik seiner Heimat und dem modernen Jazz zu schlagen. “Die Musik, mit der ich aufgewachsen bin und die ich bei traditionellen Zeremonien und Ritualen gesungen habe, war in gewisser Weise bereits Jazz”, teilte er DownBeat mit. Nun hat er es sich zur Aufgabe gemacht, “seine musikalische DNA mit dem zu verbinden, was er ‘das amerikanische Jazznarrativ’ nennt.” Wie das klingt, kann man auf seinem faszinierenden Blue-Note-Debütalbum “Modes Of Communication: Letters From The Underworlds” nachhören. Oder eben bei den anstehenden Konzerten des Nduduzo Makhathini Quartet in Deutschland live miterleben.
Das erste wird er mit Altsaxophonist Tony Kofi, Bassist Géraud Portal und Schlagzeuger Likmul Perez bereits am 27. Oktober im Karlstorbahnhof in Heidelberg geben. Nach Abstechern in die Niederlande und nach Frankreich, meldet er sich dann am 1. November mit einem Auftritt im Kölner Stadtgarten wieder in Deutschland zurück. Danach geht es Schlag auf Schlag: am 3. November spielt er im KITO in Bremen-Vegesack, am 4. November im Bix Jazzclub in Stuttgart, am 5. November im Birdland Jazz Club in Neuburg an der Donau und am 7. November schließlich im Silent Green Kulturquartier in Berlin.