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Ramsey Lewis Trio – Weihnachten cool, swingend und funky

Mit “More Sounds Of Christmas” schuf das gewitzte Ramsey Lewis Trio 1964 ein etwas anderes Weihnachtsalbum für die “In Crowd”.
Ramsey Lewis - More Sounds Of Christmas
Ramsey Lewis - More Sounds Of Christmas
14.11.2019
“Geht nicht gibt’s nicht”, schien seit jeher das Motto von Ramsey Lewis gelautet zu haben. Für seine Alben verjazzte der Pianist nach Belieben Country-Musik, Blues, Klassisches, Bossa Nova und was ihm sonst noch so gefiel. In den 1960ern, als seine Popularität luftige Höhen erreichte, knöpfte sich Lewis mit seinem famosen Trio gleich zweimal Weihnachtsmusik vor: erst 1961 auf “Sound Of Christmas”, das Album wurde ein rauschender Erfolg, und dann noch einmal 1964 auf dem Nachfolger “More Sounds Of Christmas”. Der ist nun erstmals auf CD, LP und Digital wiederveröffentlicht worden und bietet einen Mix aus vorwiegend moderneren US-amerikanischen Weihnachtsliedern und zwei wirklich großartigen Originalen (Ramseys “Egg Nog” und Eldee Youngs “Plum Puddin'”).
Das Ergebnis klingt ertaunlich cool, lässig swingend und ziemlich funky. Dabei lässt sich das Trio auch nicht von den mitunter etwas zuckrigen Streichern beirren, die bei der Hälfte der Songs zum Einsatz kommen. “Rudolph the Red-Nosed Reindeer” verleiht es z.B. einen karibischen Touch. Besonders witzig ist die “Jingle Bells”-Version, in der Bassist Eldee Young auf dem Cello wie auf einer Gitarre spielt.
Anstelle von Isaac “Redd” Holt, dem etatmäßigen Drummer des Ramsey Lewis Trios, trommelte bei fünf Nummern Steve McCall, der eigentlich zum Umfeld der Chicagoer Jazz-Avantgarde zählte (er war einer der Gründerväter der Association for the Advancement of Creative Musicians AACM). Akzente setzt außerdem Posaunist John Avant vom legendären OKeh-Bläsersatz. Wenig später nahm Ramsey Lewis dann “The ‘In' Crowd” auf, jenes Album, das Platz 1 der Rhythm’n'Blues-Charts und Platz 2 der Top 200-Album-Charts erreichte und den Pianisten quasi unsterblich machte.