ECM Sounds | News | Jetzt auch auf Vinyl: "Bayou" von Thomas Strønen, Ayumi Tanaka und Marthe Lea

Jetzt auch auf Vinyl: “Bayou” von Thomas Strønen, Ayumi Tanaka und Marthe Lea

Der Schlagzeuger Thomas Strønen gilt als ein Meister der leisen, fein nuancierten Töne und Grooves. Auf seinem dritten ECM-Album “Bayou” kommt dies besonders gut zur Geltung.
Ayumi Tanaka, Marthe Lea, Thomas Strønen
Ayumi Tanaka, Marthe Lea, Thomas Strønen
02.09.2021
Wenn Thomas Strønen so weiter macht, dann darf man von ihm als nächstes wohl ein reines Soloalbum erwarten. Denn “Time Is A Blind Guide”, sein ECM-Debüt von 2015, hatte der norwegische Schlagzeuger, Perkussionist und Komponist noch mit einem gleichnamigen siebenköpfigen Ensemble eingespielt. Drei Jahre danach nahm er ”Lucus”, das zweite Album von Time Is A Blind Guide, in einer Quintett-Besetzung auf. Sein drittes ECM-Album “Bayou” präsentiert ihn hingegen in einem besonders intimen Trio-Rahmen mit der Pianistin Ayumi Tanaka sowie der Klarinettistin und Vokalistin Marthe Lea. Nachdem das Album im April zunächst als CD erschien, ist es nun auch auf Vinyl erhältlich.
“Dieses Trio bevorzugt das Leise, Filigrane, Unaufdringliche”, schrieb Werner Stiefele in Stereoplay über das Album. “Einem inneren Puls – und damit keiner vorgegebenen Taktstruktur – folgend, schlägt und streichelt Strønen Trommeln, Glocken und Glöckchen, Becken, Gongs, Woodblocks und andere Percussionsinstrumente: ein Meister des magischen, unaufgeregten Spiels. Mit zehn Titeln […] nimmt das Trio seine Hörer in eine Welt mit, in der es weder Verkehrslärm noch den Druck sozialer Netzwerke oder betrieblicher Strukturen zu geben scheint. Plötzlich hat man Zeit zum Zuhören, zum Mitfühlen.”
“Was inflationär behauptet, aber selten bis nie eingelöst wird, hier trifft es tatsächlich zu: Strønen, Tanaka und Lea musizieren absolut auf Augenhöhe”, meinte wiederum Harry Schmidt in Jazzthetik. “Zeitgenössische klassische Musik, Folk und skandinavischer Jazz fließen zwar hörbar in ihre Musik ein, doch was daraus entsteht, lässt sich weder auf eine der Inspirationsquellen reduzieren noch auf eine Mischung daraus. Viels ist Improvisation im besten Sinne: Nur wenn die Bereitschaft und Offenheit besteht, sich komplett aufeinander einzulassen, können spektral-fluide Klangprismen wie in ‘Duryea’ entstehen. Nicht von ungefähr tragen die Nummern Wasserwege, Seen und Flüsse im Titel: Die komplexen Vorgänge der Strömungsdynamik erfassen den fließenden Charakter dieser Musik besser als die starren Gesetzmäßigkeiten regelmäßiger Kristallbildung.”