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ECM 1975: John Abercrombie präsentiert sein erstes eigenes Album “Timeless”

ECM Chronik: Das Jahr 1975
ECM Chronik: Das Jahr 1975
31.12.1975
Ein gutes Jahr für Gitarristen, vor allem für John Abercrombie, der mit “Timeless” das erste Album unter eigenem Namen herausbringt, mit Dave Holland und Jack DeJohnette die Band Gateway gründet und auf Enrico Ravas erster ECM-Aufnahme “The Pilgrim And The Stars” ebenso brilliert wie auf Dave Liebmans “Drum Ode”. Sein Freund Ralph Towner wandelt unterdes mit Gary Burton auf Duopfaden (“Matchbook”) und steht auf “Solstice” einem internationalen Lineup mit Garbarek, Weber und Jon Christensen vor, das als schönes Beispiel für amerikanisch-europäische Zusammenarbeit dienen kann und zu den wichtigsten Werken der Osloer Frühzeit zählt. 

Terje Rypdals Band Odyssey zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie man sich Rock-Energie zunutze machen kann, während Bill Connors mit dem akustischen Solo “Theme to The Guardian” in die entgegen gesetzte Richtung reist, weg vom Jazzrock. 

Garbarek und Jarrett setzen auf “Luminessence” ihre Zusammenarbeit fort; als Komponist liefert Jarrett karge Klanglandschaften, die der Saxophonist erkundet. Bei einem Solokonzert im Januar in der Kölner Oper kämpft Jarrett mit einem minderwertigen Flügel, was in einer Musik von bemerkenswertem Klangreichtum und still loderndem Feuer resultiert. “The Köln Concert”, veröffentlicht im Dezember ohne jeglichen Werbeaufwand, verschafft Jarrett und ECM einen unerwarteten Hit, dessen Ruf sich per Mundpropaganda verbreitet. Obwohl schon lange eines der bestverkauften Jazzalben aller Zeiten und das genreübergreifend erfolgreichste Solo-Piano-Album, erfreut sich “The Köln Concert” immer noch ungebrochener Beliebtheit. 

Auch wenn Jarretts Erfolg wohl von keinem anderen Improvisator übertroffen werden dürfte, gute Piano-Platten gibt es zuhauf. Zwei davon bringt Steve Kuhn 1975 heraus, “Trance” mit DeJohnette und Swallow und “Ecstasy”, mit dem ECM seine einzigartige Solo-Serie fortsetzt. 

Bei der Verleihung des Deutschen Schallplattenpreises räumt ECM mit Jarrett und Eberhard Weber gleich zwei “Album des Jahres”-Preise ab.