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Blue Note Tone Poet Serie – zwei Tenoristen aus Dizzys Schule

Saxofonisten, die am Anfang ihrer Karriere zusammen im Orchester von Dizzy Gillespies Orchester gespielt haben: “Groovin' Blue” von Curtis Amy und Frank Butler sowie “Third Season” von Hank Mobley.
Blue Note Tone Poet Vinyl: Curtis Amy & Frank Butler - Groovin' Blue / Hank Mobley - Third Season
Blue Note Tone Poet Vinyl: Curtis Amy & Frank Butler - Groovin' Blue / Hank Mobley - Third Season
07.03.2025
Die erste audiophile LP-Serie von Blue Note Records ist ein weltweiter Erfolg. Kuratiert wird sie von Joe Harley, genannt der „Tone Poet", vom renommierten amerikanischen Vinyl-Label Music Matters. Die Fertigung erfolgt mit rein analogen Produktionsschritten vom Erste-Generation-Masterband bis zur 180g-Pressung bei Record Technology Incorporated (RTI) in den USA. Den luxuriösen Rahmen schaffen stabile, laminierte Tip-On-Gatefold-Sleeves und wattierte Innenhüllen.

Curtis Amy & Frank Butler – Groovin' Blue

Dass der Name Curtis Amy (1927–2002) heutigen Jazzfans kaum ein Begriff ist, hat einen einfachen Grund: Der aus Houston, Texas, stammende Saxofonist hat in seiner gesamten Karriere nur zehn Soloalben aufgenommen, neun davon in der relativ kurzen Zeitspanne von 1960 bis 1966. Dick Bock, der legendäre Chef des Westcoast-Labels Pacific Jazz Records, hatte Amy, der zuvor mit Hank Mobley im Orchester von Dizzy Gillespie gespielt hatte, bei einem Auftritt in einem Club in Los Angeles gesehen. Dem Produzenten gefiel der bluesige Sound von Amys Tenor und so nahm er ihn bei dem Label unter Vertrag.
“Groovin' Blue” war 1961 sein zweites Album für Pacific Jazz. Zusammen mit dem ebenfalls sträflich unterschätzten Schlagzeuger Frank Butler leitete er hier ein fein besetztes Sextett mit Carmell Jones an der Trompete, Frank Strazzeri am Piano, Jimmy Bond am Bass und dem damals erst 19-jährigen Vibraphonisten Bobby Hutcherson, der hier sein Plattendebüt gab. Das Programm bestand ausnahmslos aus soul-jazzigen Eigenkompositionen von Amy Curtis.
Ab 1966 war der Saxofonist dann vor allem als Sessionmusiker in Los Angeles aktiv, arbeitete mit Größen wie Marvin Gaye, Tammi Terrell und Smokey Robinson,war drei Jahre lang musikalischer Leiter der Band von Ray Charles und glänzte als Solist auf Alben von u.a. den Doors und Carole King. Die Songschreiberin war von Curtis Amy so begeistert, dass sie ihm später ein Stück mit dem Titel “Jazzman” widmete, für das sie 1975 fast einen Grammy erhielt.

Hank Mobley – Third Season

Wie Curtis Amy machte auch Hank Mobley seine ersten professionellen Schritte im Orchester von Dizzy Gillespie und profilierte sich dann in Art Blakey’s Jazz Messengers, bevor er mit einer wahren Flut von Alben für Blue Note zu einem der großen Stars des Hardbop avancierte. “Third Season” – bereits 1967 aufgenommen, aber erst 1980 erstmals veröffentlicht – ist eines der weniger bekannten Alben des Tenorsaxofonisten. Hier präsentiert er sich in einer etwas ausgefallenen, aber durchweg exzellenten Septettbesetzung mit dem Altsaxofonisten James Spaulding, dem Trompeter Lee Morgan, dem kanadischen Gitarristen Sonny Greenwich, dem Pianisten Cedar Walton, dem Bassisten Walter Booker und dem Schlagzeuger Billy Higgins.Das Programm besteht ausschließlich aus Originalen (fünf von Mobley und eines von Morgan), deren stilistische Bandbreite von Hardbop über modalen Jazz und Soul-Jazz bis hin zu Bossa Nova reicht.