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Blue Note Tone Poet Serie – ungewöhnliche Klangjuwelen

Blue Note Tone Poet Serie Stanley Turrentine / Bobby Hutcherson
Blue Note Tone Poet Serie Stanley Turrentine / Bobby Hutcherson(c) Blue Note Records
01.10.2025
Die erste audiophile LP-Serie von Blue Note Records ist ein weltweiter Erfolg. Kuratiert wird sie von Joe Harley, genannt der „Tone Poet“, vom renommierten amerikanischen Vinyl-Label Music Matters. Die Fertigung erfolgt mit rein analogen Produktionsschritten vom Erste-Generation-Masterband bis zur 180g-Pressung bei Record Technology Incorporated (RTI) in den USA. Den luxuriösen Rahmen bilden laminierte Tip-On-Gatefold-Sleeves und wattierte Innenhüllen.
Stanley Turrentine – In Memory Of
In der ersten Hälfte der 1960er Jahre bildeten der Tenorsaxofonist Stanley Turrentine und die Hammond-Organistin Shirley Scott eines der Traumpaare des Soul-Jazz. Mal begleitete Shirley ihren Ehemann auf dessen Alben für Blue Note, mal begleitete Stanley seine Ehefrau auf ihren Alben für Prestige Records. Darüber hinaus war Turrentine in dieser Zeit auch an der Einspielung dreier herausragender Soul-Jazz-Aufnahmen von Jimmy Smith beteiligt, die zu Bestsellern wurden: “Midnight Special”, “Back at the Chicken Shack” und “Prayer Meetin’”. Mit dem Album “In Memory Of” unternahm der Tenorsaxofonist 1964 dann seinen ersten Versuch, aus der Schublade des reinen Soul-Jazzers auszubrechen. Dafür stellte er ein neues hochkarätiges Sextett mit Blue Mitchell an der Trompete, Curtis Fuller an der Posaune, Herbie Hancock am Klavier, Bob Cranshaw am Bass und Otis “Candy” Finch am Schlagzeug zusammen. Bei zwei Nummern wurde das Ensemble zudem noch durch Mickey Roker an den Congas verstärkt. Auch das Repertoire des Albums – eine exzellente Mischung aus relaxt swingendem Hard Bop, wunderschönen Balladen und einer satten Portion Blues -  unterschied sich deutlich von dem seiner sehr erfolgreichen Soul-Jazz-Aufnahmen. Das absolute Juwel des Albums ist  jedoch “Niger Mambo”, ein Stück des nigerianischen Multiinstrumentalisten und Komponisten Bobby Benson, der dafür bekannt war, westafrikanischen Highlife mit karibischen Elementen zu verschmelzen. Warum Produzent Alfred Lion dieses durchweg aufregende Album damals nicht veröffentlichte, ist ein Mysterium. Es erschien erst 1980, nachdem Michael Cuscuna die Aufnahmen im Blue-Note-Archiv entdeckt hatte.
Bobby Hutcherson – Montara
In den 1970er Jahren unternahm der experimentierfreudige Vibrafonist und Marimbaspieler Bobby Hutcherson bei Blue Note einige Ausflüge in kommerziellere Gefilde. Ein absoluter Höhepunkt dieser Schaffensphase war das 1975 entstandene Album “Montara”, auf dem er eine wirklich berauschende Mischung aus Latin Jazz und grooviger Fusion präsentiert, die vor guter Laune nur so überschäumt. Neben zwei eigenen Kompositionen (“Montara” und “Yuyo”) und zweien des Pianisten George Cables (“Camel Rise” und “Love Song”) interpretiert Hutcherson hier drei Klassiker des Latin Jazz: “Oye Como Va” von  Tito Puente, “La Malanga” des kubanischen Congalero Rudy Calzado und “Little Angel” des kolumbianischen Pianisten Edddie Martinez. Aufgenommen wurde das Album in Hutchersons Heimatstadt Los Angeles mit Musikern, die in der Latin-Musik ebenso zuhause waren wie im zeitgenössischen Jazz: die Trompeter Blue Mitchell und Oscar Brashear, die Saxofonisten Ernie Watts und Fred Jackson Jr., der Flötist Plas Johnson, die Pianisten Larry Nash und Eddie Cano, der Gitarrist Dennis Budimir, die Bassisten Chuck Domanico und Dave Troncoso, der Schlagzeuger Harvey Mason sowie die Perkussionisten Willie Bobo, Rudy Calzado, Bobby Matos, Johnny Paloma, Victor Pantoja und Ralph MacDonald. Thom Jurek bewertete das Album bei AllMusic mit vier Sternen und schrieb: “Mit der möglichen Ausnahme von Grover Washingtons ‘Feels So Good’ hat kein anderes Album den Geist des Jazz im Jahr 1975 so eingefangen wie Bobby Hutchersons ‘Montara’ […] Es ist eines der großen Wohlfühl-Jazz-Alben der 1970er Jahre, eines der großen Latin-Jazz-Alben der 1970er Jahre und eine der großen Groove-Jazz-Platten.”