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Verve Remixed Christmas

26.11.2008
Als Verve Records 2002 das erste Album der Reihe “Verve//Remixed” vorlegte, begab sich das Label auf ein noch relativ neues Terrain. Mittlerweile gibt es jede Menge Alben, auf denen man jazzige Originale in modernen Remixen finden kann. Allerdings haben die meisten Mischpultkünstler dabei längst nicht so einen fantastischen Backkatalog zur Verfügung wie die Verve-Remixer. Jeweils über eine halbe Million Mal verkauften sich die ersten drei Zusammenstellungen. Die vierte Ausgabe ist seit Ende Mai 2008 im Handel und sorgt in der Szene immer noch für Gesprächsstoff. Nun wartet die Serie mit einem neuen Highlight auf: Denn diesmal wurden klassisch-jazzige Versionen von Weihnachtliedern durch den Remix-Wolf gedreht. Viele dieser Lieder sind seit Ewigkeiten in aller Welt bekannt, andere identifiziert man erst auf den zweiten Blick als Weihnachtslieder. Durch die Remixe präsentieren sich all diese Songs nun in nagelneuem Festtagsgewand. “Verve Remixed Christmas” wird dafür sorgen, daß dieses Weihnachten das musikalisch coolste Weihnachten wird, das man sich vorstellen kann. Und wie immer bei den Alben der “Verve Remixed”-Reihe gibt es auch diesmal parallel ein “Verve Unmixed”-Album mit den Originalen.
 
Count Basie – Good Morning Blues (The Real Tuesday Weld Clarkenwell Mix)
 
Das Original dieses Remixes, “Good Morning Blues”, war eine der Erkennungsmelodien des Pianisten, Komponisten und Bigbandleaders Count Basie. Das als Weihnachtswunsch verpackte Liebeslied wurde für diese Compilation von Stephen Coates und seiner Band The Real Tuesday Weld überarbeitet. Die britische Band gab dem Song einen fast schon sinnlichen, burlesken Anstrich und machten den “Good Morning Blues” dadurch zu einer wirklich unterhaltsamen Anfangsnummer für diese weihnachtliche Remix-Compilation.
 
 
Louis Armstrong – ‘Zat You, Santa Claus? (The Heavy Remix)
 
Der Aufnahmekatalog des unnachahmlichen Louis Armstrong ist einer der kulturellen Schätze Nordamerikas. Ganz besondere Wertschätzung genießen seit jeher auch die Weihnachtlieder, die Armstrong allein oder mit Ella Fitzgerald als Duett-Partnerin aufgenommen hat und für deren Interpretation er mit seiner charismatischen Persönlichkeit, seinem lebhaften Gesangsstil und seinem großartigen musikalischen Talent geradezu prädestiniert schien. Ein Paradebeispiel dafür ist die Nummer “’Zat You, Santa Claus?”, die auch schon von unzähligen anderen Künstlern (von Rockabilly-Swinger Brian Setzer bis Country-Singer/Songwriter Garth Brooks) gesungen wurde, aber nie so begeisternd wie von Louis Armstrong. Der Remix stammt von der britischen Soul-Rock-Band The Heavy, die hier Armstrongs Ausgelassenheit hervorhebt und das Stück zu einem richtigen Bigband-Fetzer aufmotzt. 
 
 
Ella Fitzgerald – What Are You Doing New Year’s Eve? (Mangini vs. Pallin Mix)
 
Dieses Juwel stammt von einem der besten jazzigen Weihnachtsklassiker aller Zeiten: Ella Fitzgeralds 1960er Album “Ella Wishes You A Swingin' Christmas”. Und der Remix hat Ellas unvergleichlichem Swing lediglich einen knackigeren, moderneren Impetus gegeben. Dafür verantwortlich zeichneten Mike Mangini und Adam Pallin. Mangini ist ein alter Musikhase, der unablässig neues Terrain erkundet und deshalb stets sehr frisch klingt. Er war der Toningenieur des ersten Albums der Digable Planets und arbeitete schon mit Größen wie Joss Stone, Run DMC und David Byrne zusammen. Pallin bildet gemeinsam mit der Sängerin Imani Coppola das in Brooklyn ansässige Soul-Pop-Duo Little Jackie. Er verleiht dem Remix ein bißchen Old-School-Sanftheit.
 
 
Billie Holiday – I’ve Got My Love To Keep Me Warm (Yesking Remix)
 
Billie Holidays fabelhafte Version dieses Irving-Berlin-Klassikers klang immer wie eine Einladung, sich während der verschneiten Weihnachtstage mit seiner Liebe vor einen offenen Kamin zu setzen und zusammenzukuscheln. In dieser Reinterpretation wird die idyllische Szene durch den wunderbaren Dub-Reggae-Rhythmus des britischen DJ- und Produzenten-Duos Yesking (hinter dem Namen verbergen sich Mark Rae und Rhys Adams)  in die Karibik verlegt. Rae ist schon seit über einem Jahrzehnt eine feste Größe in der englischen Dance-Szene. Adams  wiederum zählt zu den instrumentalen Beat-Machern des bekannten Labels Wall of Sound. In ihren Remix von Holidays Aufnahme bringen beide ihren jeweiligen Sound-Stil ein. 
 
 
Louis Armstrong – What A Wonderful World (The Orb Remix)
 

“What A Wonderful World” ist eigentlich kein Weihnachtslied, aber der Optimismus und die rosige Weltsicht, die der Text des Stücks ausstrahlt, haben diesen Hit zu einer Art Weihnachtslied gemacht. Louis Armstrongs unübertreffliche Interpretation hat diesen amerikanischen Standard buchstäblich in der ganzen Welt bekannt und beliebt gemacht. Der Remix von The Orb basiert auf unzählig vielen verschiedenen Stilen und ist ein elektronischer Mash-Up von schweren Dub-Rhythmen, verschachtelten elektronischen Klangschichten und üppigen Ambient-Grooves. Als Veteranen der elektronischen Musik schienen The Orb (die schon seit zwanzig Jahren aktiv sind!) die richtige Wahl zu sein für die Überarbeitung dieses Mega-Klassikers.
 
 
Shirley Horn – Winter Wonderland (Christian Prommer Remix)
 
“Winter Wonderland” zählt zu den Weihnachts-Hits, von denen es im wahrsten Sinne des Wortes Hunderte von Aufnahmen gibt. Bekannte Versionen gibt es u.a. von Frank Sinatra und den Cocteau Twins. Der Münchner Schlagzeuger und Produzent Christian Prommer, der für diese Compilation Shirley Horns Interpretation bearbeitete, ist für seine innovative Arbeit (u.a. mit dem Trüby Trio und Fauna Flash) bekannt. Für Furore sorgte er jüngst mit seinem Projekt Drumlesson, einer Live-Band, die Dancefloor-Klassiker neu interpretiert. Shirley Horns Version von “Winter Wonderland” ist ausgesprochen asketisch und elegant. Prommer hinterlegte sie mit einem subtilen, rhythmisch interessanten Minimal-Techno-Beat. Das Resultat ist originell und hypnotisierend. Ein neuer Standard!
 
 
Jimmy Smith – God Rest Ye Merry Gentleman (Oh No Remix)
 
Jimmy Smiths Version dieses althergebrachten Weihnachtslieds (das Lied soll Charles Dickens zu seiner Weihnachtsgeschichte “A Christmas Carol” inspiriert haben) verwandelte ein Kirchenlied des 15. Jahrhunderts in einen funky Soul-Jazz-Hit. In diesem Remix von Stones-Throw-Produzent und Rapper Oh No kommt das Stück nun als naßforsche und beat-schwere Blaxploitation-ähnliche Instrumentalhymne daher. Oh No ist der Neffe des bekannten Jazztrompeters Jon Faddis, Sohn des 70er-Jahre-Soulsängers Otis Jackson und Bruder des HipHop-Exzentrikers Madlib.
 
 
Nina Simone – I Am Blessed (Wax Tailor Remix)
 
Nina Simones kratzige, neckende Stimme inspirierte den französischen DJ und Produzenten Wax Tailor schon immer so sehr, daß er bereits bei seinen frühesten Produktionen in den 90er Jahren Samples von ihr verwendete (oft gepaart mit Ausschnitten aus Filmdialogen oder Nachrichtensendungen). Hier verwandelt er Simones weihnachtliches Gospel-Stück (das Lied war eine ihrer absoluten Lieblingsnummern) in ein Funk-und Soul-Vehikel. Während er Simones Gesang so ließ, wie er war, gab Tailor dem Song mit verspielten HipHop-Rhythmen, Bongo-Einlagen und einem fetten Bebop-Beat neuen rhythmischen Drive.
 
 
Dinah Washington – Silent Night (Brazilian Girls Remix)
 
Von allen existierenden Weihnachtsliedern ist “Silent Night” wohl das ehrwürdigste und ernsteste. Die New Yorker Band Brazilian Girls wählte für ihre Überarbeitung dieses schwierigen Klassikers Dinah Washingtons brillante Version aus. Aus dem sehr getragenen, etwas schwermütig wirkenden Klassiker machten die Brazilian Girls nun einen langsamen, sinnlichen Samba. Die schrulligen Keyboard-Riffs am Ende des Songs erinnern einen daran, daß man selbst dem ernsthaftesten Weihnachtslied noch Spaß abgewinnen kann.
 
 
Mel Tormé – The Christmas Song (Sonny J Remix)
 

Obwohl diese alte Weihnachtskamelle von dem Sänger Mel Tormé geschrieben wurde, ist sie vor allem durch dessen legendären Kollegen Nat King Cole bekannt geworden. Hier ist sie nun in der Interpretation durch ihren Schöpfer selbst zu hören. Der Remix stammt von dem aufstrebenden englischen Produzenten und Songwriter Sonny J, der Tormés Version – ganz im Stile von Zero 7 oder der Thievery Corporation – in eine forsch-fröhliche und traumähnliche Reise durch die Weihnachtszeit verwandelte.
 
 
Nina Simone – Chilly Winds (Fink Remix)
 

Nina Simones zweiter Song auf dieser Compilation ist kein traditionelles Weihnachtslied, aber sein Refrain – mit ihrer einzigartigen Stimme singt Simone dort “chilly winds don’t blow” – verleiht dem Stück einen Hauch von weihnachtlichem Optimismus. Das aus dem britischen Seebad Brighton stammende Trio Fink zeichnete für die Überarbeitung dieses Stücks verantwortlich. Dafür wurde Simones Gesang gesamplet und mit delikaten, souligen Piano-Einwürfen, einer rauchigen Baßlinie und einem warmen Dancefloor-Groove kombiniert.

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