Obwohl die große Zeit des Swing schon längst vorbei war, nahmen die Tenorsaxofonisten Coleman Hawkins und Illinois Jacquet in den 1950er Jahren zwei absolute Klassiker dieser Stilrichtung auf.
Verve Acoustic Sounds Serie - Coleman Hawkins and Confrères / Swing’s The Thing(c) Verve Records
19.11.2025
Mit der Verve Acoustic Sounds Serie bietet Verve Vinyl-Fans in Zusammenarbeit mit dem bekannten amerikanischen Acoustic-Sounds-Label seine erste audiophile LP-Serie. Die Fertigung erfolgt mit rein analogen Produktionsschritten vom Erste-Generation-Masterband bis zur 180g-Pressung bei Quality Record Pressings in den USA. Den luxuriösen Rahmen bieten laminierte Tip-On-Gatefold-Sleeves und wattierte Innenhüllen. Auch Alben von Verve-Schwesterlabels wie Impulse!, Mercury und Emarcy finden sich in der hochwertigen Serie wieder.
Coleman Hawkins and Confrères
Coleman Hawkins (1922–1981) war nicht nur der erste große Tenorsaxofonist, der sich in der Swing-Ära als Improvisator profilierte, er trug später auch maßgeblich zur Entwicklung des Bebop bei. Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen blieb Hawkins nicht in der Zeit stehen, sondern wagte sich gerne mit jüngeren Musikern auf neues Terrain vor. So war er im Juni 1957 zusammen mit dem aufstrebenden John Coltrane Teil des Septetts gewesen, mit dem Thelonious Monk für das Label Riverside Records das Album “Monk’s Music” einspielte. Nur kurze Zeit später, im Oktober 1957 und Februar 1958, nahm Hawkins bei zwei Sessions für Verve Records sein eigenes Album “Coleman Hawkins and Confrères” auf. Die erste Session führte ihn mit seinem Tenorsax-Kollegen Ben Webster und dem Quartett des Pianisten Oscar Peterson (mit Herb Ellis an der Gitarre, Ray Brown am Bass und Alvin Stoller an den Drums) zusammen. Bei der zweiten Session traf er auf auf den Trompeter Roy Eldridge, den Pianisten Hank Jones, den Bassisten George Duvivier und den Schlagzeuger Mickey Sheen. In der ausgesprochen entspannten Atmosphäre lief nicht nur Hawkins, der im Zenit seines Könnens stand, zu großer Form auf. Neben vier eigenen Kompositionen interpretierte er in munter swingendem Austausch mit seinen prominenten “Confrères” auch den Standard “Sunday”.
Illinois Jacquet – Swing’s The Thing
Mit seinen mitreißenden Soli und umjubelten Auftritten in der Konzertreihe “Jazz at the Philharmonic” übte der Tenorsaxofonist Illinois Jacquet (1922–2004) einen immensen Einfluss darauf aus, wie das Saxofon im Rhythm ‘n’ Blues und Rock ‘n’ Roll gespielt wurde. Für den JATP-Impresario Norman Granz und dessen Label Clef nahm Jacquet 1956 mit “Swing’s The Thing” auch eines seiner besten Alben auf. Das Album wurde seinem Titel voll und ganz gerecht. Denn der Tenorsaxofonist bläst sich hier enorm schwungvoll durch ein buntes Programm aus Klassikern (“Harlem Nocturne”, “Can’t We Be Friends?”, “Have You Met Miss Jones?” und “Lullaby of the Leaves”), einem Stück von Eldridge (“Las Vegas Blues”) und einer eigenen Komposition mit dem deutschen Titel “Achtung”. Dabei erhielt er großartige Unterstützung von einem Allstar-Sextett mit Roy Eldridge an der Trompete, Jimmy Jones am Klavier, Herb Ellis an der Gitarre, Ray Brown am Bass und Jo Jones am Schlagzeug.