Quincy Jones war Trompeter, Bigband-Leader, Arrangeur, Produzent – und ein Meister des Sounds. Zwei seiner besten Alben erscheinen jetzt als audiophile Deluxe-LPs.
Quincy Jones Walking In Space / You’ve Got It Bad Girl(c) Verve Records
21.07.2025
Der im November letzten Jahres verstorbene Quincy Delight Jones Jr., von Freunden auch weniger kompliziert "Quincy“ oder auch nur “Q” genannt, hat in den Jahrzehnten seiner Karriere eine ungewöhnlich große Anzahl von Genres, Stilen und Jobs mit ebenso ungewöhnlichem Erfolg gemeistert. Er begann als Jazz-Trompeter und erweiterte seinen Wirkungskreis auf die Tätigkeiten als Komponist, Arrangeur und Bandleader. Seine Popularität führte ihn als Film- und TV-Komponist nach Hollywood und brachte ihm Jobs als Produzent ganz unterschiedlicher Künstler ein. Er war der erste Afroamerikaner in der Führungsspitze eines Major-Labels, musikalisch immer auf der Höhe der Zeit, war er nicht nur erfolgreich in Jazz, Black Music und Pop, sondern prägte mit seinen Arbeiten diese Genres mit.
Zu vier kürzlich als limitierte farbige LPs erschienene Quincy-Klassiker gesellen sich jetzt zwei ursprünglich 1969 und 1973 auf dem A&M-Label erschienene Alben als audiophile Deluxe-LP-Premieren hinzu. Beide Alben fangen seine musikalische Meisterschaft in einer Phase ein, als er sich aus dem Jazz heraus mehr und mehr den Einflüssen von Soul und Funk öffnete. Beide Alben wurden von den Analogbändern neu remastert und in 180g bei Vantiva Pressing (USA) gefertigt. Auf den Gatefold-Covern sind Schrift- und Bildelemente durch Foliendruck akzentuiert, die LPs stecken in weißen gefütterten Innenhüllen.
Als Produzent Creed Taylor Ende der 1960er Jahre sein CTI-Label startete, war klar, dass sein “Kumpel” Quincy Jones Teil des Line-ups sein musste. Das Album “Walking In Space” (1969) war einer von Quincys ersten Schritten in Richtung Soul und Black Music. Sängerin Valerie Simpson glänzt auf dem psychedelischen Titeltrack aus dem Rock-Musical “Hair”, eine epische Version von Benny Golsons “Killer Joe” mit Ray Brown am Bass und Grady Tate an den Drums gehört längst zu Quincys Rare-Groove-Klassikern und Edwin Hawkins' Gospel-Hit “Oh Happy Day” explodiert förmlich vor Lebensfreude und musikalischen Nuancen.
"You’ve Got It Bad Girl” (1973) war eines von fünf aufeinanderfolgenden Nummer-Eins-US-Jazz-Alben für Quincy Jones und bietet exquisite Arrangements sowie Gäste wie Stevie Wonder und Bill Withers. Der Eröffnungstrack, Quincys Grammy-preisgekrönte Version von “Summer In The City”, mit atemberaubendem Gesang von Valerie Simpson, ist ein oft gesampelter Groove-Klassiker, die umwerfende Version von Dizzy Gillespies “Manteca” enthält Soli von Dennis Budimir, Phil Woods und Jerome Richardson. Weitere Highlights sind hervorragende Versionen zweier Stevie-Wonder-Songs sowie Aretha Franklins “Daydreaming”. Zur All-Star-Besetzung des Albums gehören außerdem George Duke, Ernie Watts, Ray Brown und Phil Woods.