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Zwei Improvisationsgenies, Teil 1

Gut 30 Jahre nach ihrer letzten Zusammenarbeit haben Keith Jarrett und Charlie Haden für ECM das Duo-Album “Jasmine” aufgenommen. Zeit für eine kleine Rückschau auf ihre gemeinsame Geschichte
Keith Jarrett & Charlie Haden © Reto Caduff / ECM Records
Keith Jarrett & Charlie Haden © Reto Caduff / ECM Records© Reto Caduff / ECM Records
21.04.2010
Seit einer halben Ewigkeit schon zählen beide zu den absoluten Stars der Jazzszene und sind weltweit Publikumsmagneten. Doch als Keith Jarrett und Charlie Haden vor über 40 Jahren das erste Mal zusammen ins Studio gingen, standen sie noch ziemlich am Anfang ihrer Karriere. Man schrieb das Jahr 1967, als die beiden mit dem vormaligen Bill-Evans-Schlagzeuger Paul Motian ins Studio gingen, um Jarretts Debütalbum “Life Between The Exit Signs” einzuspielen. Der damals erst 22jährige Jarrett war zu diesem Zeitpunkt selbst noch Mitglied des Charles Lloyd Quartet, mit dem er einige der wichtigsten Jazzalben der 60er Jahre aufnahm. Der acht Jahre ältere Charlie Haden wiederum hatte da schon mit dem Ornette Coleman Quartet und kontroversen Alben wie “The Shape Of Jazz To Come” und “Free Jazz” Jazzgeschichte gemacht, auch wenn die innovative Tragweite dieser musikalischen Meilensteine erst sehr viel später allgemein gewürdigt werden sollte.

Im Trio nahmen Jarrett, Haden und Motian bis 1971 noch zwei weitere Alben für Vortex/Atlantic auf, bevor das Ensemble durch den Saxophonisten Dewey Redman zum Quartett erweitert wurde und ein neues Profil gewann. Mit dieser Formation, teilweise verstärkt durch Gastmusiker wie den Gitarristen Sam Brown oder die brasilianischen Perkussionisten Airto Moreira und Guilherme Franco, entstanden innerhalb von nur sechs Jahren elf Studio- und Live-Alben für Atlantic, Columbia und Impulse!

Bereits Anfang der 1970er Jahre hatte Keith Jarrett den deutschen Produzenten Manfred Eicher kennengelernt. Und auf dessen gerade erst aus der Taufe gehobenen Label ECM Records sollte der Pianist von da an die Platten herausbringen, die seinen heutigen Ruf begründen. Drei dieser Alben nahm er 1975 und 1976 mit dem Bassisten Charlie Haden auf: “Arbour Zena”, “Eyes Of The Heart” und “The Survivors’ Suite” . Es sollten die letzten gemeinsamen Einspielungen der beiden Improvisationsgenies bleiben, bis sie sich im März 2007 in Jarretts Cavelight Studio endlich wiedertrafen, um mit dem Album “Jasmine” an alte Zeiten anzuknüpfen und ihre Freundschaft zu erneuern.

In der kommenden Woche werden wir die Alben “Arbour Zena”, “Eyes Of The Heart” und “The Survivors’ Suite” hier vorstellen. Das neue Duo-Album “Jasmine” erscheint am 7. Mai!

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Lesen Sie Teil 2 unserer Rückschau auf die Zusammenarbeit von Keith Jarrett und Charlie Haden.
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