Johann Sebastian Bach begann bereits in seiner Zeit an den Höfen in Weimar und Köthen mit der Arbeit an seinen sechs Sonaten für Violine und Cembalo (BWV 1014–19), Jahrzehnte später kehrte er zu diesen Werken zurück und überarbeitete sie immer wieder bis in die letzten Jahre vor seinem Tod. Carl Philipp Emmanuel Bach zählte diese Stücke später “unter die besten Werke meines lieben Vaters.”
Die Geigerin Michelle Makarski hatte Keith Jarrett eingeladen, mit ihr diese Stücke zu erforschen. Die beiden Musiker – befreundet seit Jarretts Album “Bridge of Light” – trafen sich zwei Jahre lang regelmäßig, schlicht aus der Freude am Spielen dieser Sonaten. Die Idee, diese Arbeit auch zu dokumentieren, kam erst spät: Im November 2010 nahmen Makarski und Jarrett die Sonaten in den Räumen der American Academy of Arts and Letters in New York auf. Dies ist Jarretts erste Klassikeinspielung seit seinem Doppelalbum mit Mozarts Klavierkonzerten 1996, und erst das zweite Mal, dass er für eine Aufnahme Bach auf dem Klavier und nicht am Cembalo spielte.
Keith Jarretts frühere Bach-Aufnahmen umfassen “Das Wohltemperierte Klavier” (Buch 1, 1987; Buch II, 1990), die “Goldberg Variations” (1989), “3 Sonaten für Viola da Gamba und Cembalo” (1991, mit Kim Kashkashian), und “The French Suites” (1991). Michelle Makarskis Aufnahmen für ECM New Series umfassen die Rezitalalben “Caoine” (1995, mit Musik von Bach, Biber, Hartke, Reger und Rochberg), “Elegio per un’ombra” (1999, mit Musik von Tartini, Dallapiccola, Berio, Carter und Petrassi) sowie “To Be Sung On The Water” (2004, mit Musik von Tartini und Crockett).