Joshua Redman | News | Label-Einstand nach Maß: ”Eine an Vergnügungen reiche Tour quer durch die USA”

Label-Einstand nach Maß: ”Eine an Vergnügungen reiche Tour quer durch die USA”

Seit 30 Jahren ist der Saxofonist Joshua Redman ein Liebling der Jazzmedien. Für sein Blue-Note-Debüt “where are we” wird er aber gerade mehr denn je gefeiert.
Joshua Redman "where are we" (Blue Note Records)
Joshua Redman "where are we" (Blue Note Records)
09.10.2023

Das Album “where are we” als signierte Doppel-LP und mehr exklusives von Blue Note finden Sie in unserem JazzEcho-Store

 
Zu hören ist Joshua Redman auf dem Album mit einer hochkarätig besetzten Band, die in dieser Konstellation nie zuvor zusammengespielt hatte, und einem raffinierten Mash-up-Konzept, bei dem oft gegensätzliche Emotionen und Stilistiken aufeinander prallen. Außerdem präsentiert der Saxofonist in Person von Gabrielle Cavassa zum ersten Mal auf einem seiner Alben eine junge und bislang wenig bekannte Vokalistin als Co-Star. Die wunderbare Zusammenarbeit zwischen diesen beiden stand dann auch im Fokus vieler Rezensionen.
Redman und Cavassa ergänzen sich kongenial und bringen die Luft im Studio zum Flirren. Buchstäblich”, konstatiert Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung. “Immer wieder finden sie sich in einer Zweistimmigkeit wieder, die Oberton-Vibrationen erzeugt, als seien sie ein Kammermusik-Ensemble. Höhepunkt ist ein Dreiteiler, der erst einmal John Coltranes legendäre Antirassismus-Meditation ‘Alabama’ in Frank Perkins Sternschnuppen-Ballade ‘Stars Fell on Alabama’ steuert. Weitgehend unbegleitet modulieren die beiden den Standard in immer wieder neue Wendungen, bis die Rhythmusgruppe Redman zurück zu Coltrane holt. Das hat die Wucht eines historischen Bogens.
Wo stehen die USA?”, fragt Werner Stiefele in AUDIO+stereoplay.Ist es nur ein zerrissenes Land, voller Rassismus, sozialen Problemen mit einer in ihrer Funktion bedrohten Demokratie? Joshua Redman nutzt seinen Einstand bei Blue Note zu einer Bilanz und einer Liebeserklärung, indem er einzelnen Städten Songs widmet. Dieser Spagat klappt nur, weil er mit Gabrielle Cavassa eine Top-Sängerin an seiner Seite hat. […] Ein großes Album mit einem sanft, rau, eruptiv oder zart intonierenden Redman.
Allein wie Sängerin Gabrielle Cavassa das Intro von Tony Bennetts ‘I Left My Heart In San Francisco’ singt – ganz nah am Ohr des Hörers – ist pure Magie”, heißt es in Galore. “Die Mitgewinnerin des Internationalen Sarah-Vaughan-Jazz-Gesangswettbewerbs und der preisgekrönte Tenor-Saxofonist Redman ergänzen einander perfekt, die Band um Pianist Aaron Parks ist fantastisch. Aus Songs wie ‘Baltimore’, Bruce Springsteens ‘Streets Of Philadelphia’ oder Jimmy Webbs Klassiker ‘By The Time I Get To Phoenix’ entsteht so ein musikalisches Road Movie.
Der neu formierten Reise-Crew (Aaron Parks, p, Joe Sanders, b, Brian Blade, dr, Nicholas Payton, tp, und Kurt Rosenwinkel, git) werden etliche improvisatorische Freiheiten zugestanden”, schreibt Wolfgang Gratzer in JazzPodium. “Letztlich geben alle, auch Leader Redman, der in New Orleans lebenden Vokalistin Gabrielle Cavassa die Ehre. Dass deren intime, aber überaus emotional phrasierende Stimme seit einiger Zeit von sich reden macht, kommt nicht von ungefähr: Mit ihr durch Bruce Springsteens ‘Streets of Philadelphia’ zu ziehen, gehört zu den schönsten Etappen dieser an Vergnügungen reichen Tour quer durch die USA.”
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