Seit den 1960er Jahren, als der Jazz in den USA zu einem der musikalischen Sprachrohre der Bürgerrechtsbewegung wurde, ist er nicht mehr so dezidiert politisch gewesen, wie in den letzten zehn Jahren. Auslöser dieser erneuten Politisierung war 2013 das Aufkommen der “Black Lives Matter”-Bewegung. Mit “My Life Matters”, seinem dritten Album für Blue Note, steuert der aus Philadelphia stammende Schlagzeuger Johnathan Blake nun seinen Beitrag zu dieser gesellschaftlichen und politischen Diskussion in seiner Heimat bei. Und es ist ein Beitrag, der es musikalisch in sich hat. Auch wenn Johnathan Blake bei seiner Aufnahme keine Sängerin vom Format der legendären Abbey Lincoln zur Seite stand, dürfte das überwiegend instrumentale Album “My Life Matters” einige Vergleiche mit dem bahnbrechenden Klassiker von Max Roach provozieren.
Die vierzehn wunderbar abwechslungsreichen Kompositionen, die allesamt aus Blakes Feder stammen, spiegeln selbstverständlich die Entwicklung und Modernisierung des Jazz wider. Aufgenommen hat der Schlagzeuger das von Derrick Hodge produzierte Album mit einer exzellenten neuen Band: dem Saxofonisten Dayna Stephens, dem Pianisten Fabian Almazan, dem Bassisten Dezron Douglas und dem Newcomer Jalen Baker am Vibrafon. Als Gäste sind der Sänger Bilal und der DJ Jahi Sundance zu hören, zwei Jugendfreunde von Blake, sowie die beiden Kinder des Schlagzeugers. Johnathan Blake beweist hier, dass er nicht nur zu den besten Schlagzeugern der zeitgenössischen Jazzszene gehört, sondern auch ein nicht minder begabter Komponist und Bandleader ist.
“My Life Matters” erscheint am 19. September auf CD und digital und kann ab sofort vorbestellt werden. Im Oktober stellt Johnathan Blake sein Projekt dann auch live in Deutschland vor:
08.10.25 Singen – Jazz Club
09.10.25 Stuttgart – Bix
10.10.25 Köln – Stadtgarten
11.10.25 Dortmund – Domicil
13.10.25 Berlin – Zig Zag
16.10.25 München – Unterfahrt