Jazz Club | News | Sechs Jazz-Größen erstmals zum Schmunzelpreis

Sechs Jazz-Größen erstmals zum Schmunzelpreis

Jazz Club Roy Ayers
Jazz Club Roy Ayers
14.03.2013
Kaum zu glauben, aber es gibt tatsächlich hochkarätige Jazz-Künstler, von denen in der preiswerten Jazz Club-Serie bislang noch keine Best-of-Compilation erhältlich war. Jetzt werden gleich auf einen Schlag sechs musikalische Schwergewichte mit einer Jazz Club-CD gewürdigt: die Saxophonisten Grover Washington Jr., Pharoah Sanders und Tom Scott, Trompeter Hugh Masekela, Vibraphonist Roy Ayers und Pianist David Benoit. Stilistisch bieten die Compilations dieser Musiker ein Spektrum von groovendem Funk- und Fusion-Jazz der 1970er bis zu gehobenem Soul-Jazz der jüngeren Vergangenheit.
Der 1999 verstorbene Grover Washington Jr. war das Vorbild so ziemlich aller Saxophonisten, die sich in den letzten Jahrzehnten im Soul-Jazz einen Namen gemacht haben. Erreicht hat seine Klasse allerdings bis heute kaum einer. “Soulful Sax” versammelt Highlights aus legendären Alben, die Washington Jr. in den 1970ern für die Labels Motown und CTI/Kudu aufnahm, unter anderem aus der Feder von Marvin Gaye, Bill Withers und Aretha Franklin.
In den 1990er Jahren erlebte Vibraphonist und Sänger Roy Ayers eine erstaunliche Renaissance. Zu verdanken hatte er sie Acid-Jazz- und Rare-Groove-DJs wie Gilles Peterson und Eddie Piller, die seine jazzig-funkigen Aufnahmen aus den 1970er Jahren einem neuen, jungen Publikum näherbrachten. “Soulful Vibes” präsentiert die besten Tracks dieser Ära.
In seiner Heimat Südafrika galt Trompeter Hugh Masekela schon in den 1950er Jahren als einer der führenden Jazzmusiker. Doch internationale Bekanntheit erreichte er erst im amerikanischen Exil mit Alben, auf denen er in nie zuvor gehörter Weise Jazz, Pop und südafrikanische Musik miteinander verband. Der Ohrwurm “Grazing In The Grass” katapultierte Masekela in den 1960ern weltweit in die Charts, seine Worldmusic-Grooves haben aber auch heute noch genauso viel Charme wie damals.
In der Band von John Coltrane lernte Pharoah Sanders die spirituelle Seite frei improvisierter Musik kennen, deren Elemente er in den 1970er Jahren auf eigenen Alben mit modernen, funkigen Grooves unterlegte und so popularisierte. Die Compilation “Spiritual Blessings” enthält die besten Tracks aus dieser Phase des legendären Saxophonisten, u.a. “Astral Traveling” und “The Creator Has A Masterplan”.
Zu seinen musikalischen Vorbildern zählt der Pianist David Benoit Jazz-Ikonen wie Bill Evans, Oscar Peterson, Horace Silver und Dave Brubeck. Wie kaum ein anderer Musiker der Smooth-Jazz-Szene verbindet er in seinem Spiel Melodienseligkeit mit Virtuosität, klassischen Elementen und einem Sinn für die wahre Jazztradition. Beweise dafür findet man auf der Compilation “Masterpieces – Best Of The GRP Years”.
Auch Saxophonist Tom Scott ist mit seinem kraftvollen Spiel in der Smooth-Jazz-Szene eher eine Ausnahme. Als Studiomusiker arbeitete er u.a. mit Paul McCartney, Whitney Houston, Blondie, Steely Dan, Pink Floyd, den Blues Brothers und Quincy Jones. Entsprechend vielseitig präsentiert ihn nun auch die groovende Compilation “Masterpieces – Best Of The GRP Years”.