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Wieder auf Vinyl erhältlich – “Saudades” von Naná Vasconcelos mit Egberto Gismonti

Als zweites Album in seiner neuen audiophilen Vinyl-Reissue-Serie “Luminessence” veröffentlicht ECM “Saudades” von Naná Vasconcelos mit Egberto Gismonti und dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart.
Naná Vasconcelos
Naná Vasconcelos
27.04.2023
Mit der Aufnahme von “Saudades” ging für den aus Recife stammenden brasilianischen Perkussionisten und Vokalisten Naná Vasconcelos im März 1979 ein seit langem gehegter Traum in Erfüllung: den exotischen Klang des Berimbau in einem orchestralen Rahmen zu präsentieren. “Saudades” ist ein Concerto für einen ungemein innovativen Musiker, der ein traditionelles Instrument spielt, das seine Ursprünge in Angola hatte und im brasilianischen Nordosten Bahias eine zweite Heimat fand. Maßgeblichen Anteil am Zustandekommen dieses Projekts hatte der ebenfalls aus Brasilien kommende Gitarrist, Pianist und Komponist Egberto Gismonti, der die Streicherarrrangements anfertigte, mit “Cego Aderaldo” eine eigene Komposition beisteuerte und Vasconcelos hier zudem als Solist unterstützt. Die Leitung des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart lag in den Händen von Mladen Gutesha, der zuvor schon bei genreübergreifenden Aufnahme-Projekten von ECM mit Keith Jarrett, Jan Garbarek, Charlie Haden und Terje Rypdal zusammengearbeitet hatte. “Saudades” wurde von Manfred Eicher produziert und nimmt Hörer/innen auf eine auch heute noch außergewöhnliche Klangreise mit. Es ist ein Album, das seiner Zeit voraus war und darauf wartete, von der Welt eingeholt zu werden. Diese Vinyl-Wiederveröffentlichung steckt in einem Gatefold-Cover, das neue Anmerkungen mit historischem Kontext und Hintergrundinformationen enthält.

“Diese Aufnahme von 1979 ist wahrscheinlich die beste des Afro-Experimentators Vasconcelos”, schrieb John Storm Roberts bei AllMusic über das Album und gab ihm viereinhalb von fünf möglichen Sternen. “Sie präsentiert seine verschiedenen Facetten – sein Berimbau-Spiel, verschachtelt überlagerte Gesangsstimmen, feine Perkussion, sogar wunderschönes Gitarrenspiel – einfach und fast überwältigend. Es ist eine dieser Darbietungen, die einen daran erinnern, dass man den natürlichen Dogmatismus nie zu sehr ausufern lassen sollte.”

“Jedwedes Album, auf dem zwei der bekanntesten brasilianischen Avantgarde-Schamanen, Naná Vasconcelos und Egberto Gismonti, zu hören sind, verdient allein schon deshalb Aufmerksamkeit”, hieß es in DownBeat zu “Saudades”. “Ihr ECM-Duett-Album ‘Dança Das Cabeças’ bot uns verblüffend frische, exotische Bilder und Rhythmen aus dem Dschungel, die sich als ebenso zeitlos wie anachronistisch erwiesen. Naná kann allein seinem Berimbau eine Vielzahl von Klängen entlocken, ganz zu schweigen von seinen Perkussionsinstrumenten, Gongs und seinem Gesang. Wenn Naná solo schon aufreizend ist, dann ist Naná plus Gismonti plus Streicher plus Stimmen auf ‘Saudades’ fantastisch und absolut entwaffnend. (…) Dies ist eine ganz besondere Platte, mit Klängen und Formen, die Sie wahrscheinlich noch nie zuvor erlebt haben.”