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Ende August bei ECM – spannende Neuheiten aus Norwegen und Südkorea

Nach dem “Sommerloch” meldet sich ECM mit neuen Alben der Publikumslieblinge Tord Gustavsen und Trygve Seim sowie dem Label-Debüt des Near East Quartet zurück.
ECM Records
ECM Records
03.08.2018
Obwohl das Near East Quartet (NEQ) auf der südkoreanischen Musikszene schon seit acht Jahren eine feste Größe ist, hat man in Europa bislang nur wenig von ihm gehört. Das wird sich nun mit dem aufregenden Debütalbum für ECM und einem Auftritt beim London Jazz Festival sicher ändern. Als das Ensemble 2016 mit dem Korean Music Award für das beste Jazz- und Crossover-Album ausgezeichnet wurde, hieß es in der Laudatio: “Durch die Kombination von Jazz und traditioneller koreanischer Musk mit herausragender Kreativität eröffnete NEQs Musik eine neue Epoche.” Gegründet wurde das NEQ 2009 von dem Saxophonisten und Klarinettisten Sungjae Son und dem Gitarristen Suwuk Chung. Seit 2015 komplettieren es die Pansori-Sängerin Yulhee Kim (Pansori ist ein Volksmusikstil, der gelegentlich irreführend als “koreanische Oper” bezeichnet wird) und die sehr kreative Schlagzeugerin Soojin Suh, die manche schon mit Paul Motian verglichen. Auf seinem ECM-Debüt spielt das NEQ fünf Kompositionen von Sungjae Son und drei traditionelle koreanische Lieder. Ab jetzt ist der Album-Opener “Ewha” auf allen Streaming Plattformen verfügbar.
Mit seinem unverhohlenen Lyrismus, markanten Themen und einem Sinn für unablässigen melodischen Erfindungsreichtum besitzt das neue Album des norwegischen Saxophonisten Trygve Seim ganz sicher das Potential mit der Zeit zu einem Klassiker zu werden. Wie der Titel des Albums nahelegt, komponierte Seim den Großteil seiner “Helsinki Songs” in der finnischen Hauptstadt. Eingespielt hat er die elf Stücke, in denen er u.a. Igor Strawinsky, Jimmy Webb, Ornette Coleman und Bill Evans, aber auch seinen eigenen Quartett-Kollegen Tribut zollt, dann allerdings in Oslo mit Musikern, die auf derselben Wellenlänge sind wie er: dem estnischen  Pianisten Kristjan Randalu, dem norwegischen Bassisten Mats Eilertsen und dem finnischen Schlagzeuger Markku Ounaskari. Vorab ist jetzt schon die Nummer “Sol’s Song” überall zu hören. Das hymnische Stück, das der Saxophonist seiner siebenjährigen Tochter gewidmet hat, dürfte ECM-Fans auf wohlige Weise an die fantastischen Aufnahmen von Keith Jarretts europäischem Quartett erinnern.
“Relaxed… erfüllt das dritte Album des souverän agierenden Pianisten Gustavsen alle Anforderungen, die man an ein norwegisches Klavier-Trio stellen kann”, meinte Sven Thielmann 2007 in Stereoplay über Tord Gustavsens Album “Being There”. In den darauffolgenden rund zehn Jahren experimentierte der Pianist dann mit anderen Gruppierungen und Formaten. Nun kehrt er mit “The Other Side” – im Januar 2018 in den Rainbow Studios in Oslo aufgenommen – wieder entschieden zum Klavier-Trio zurück. Mit von der Partie ist dabei natürlich erneut der Schlagzeuger Jarle Vespestad, der bisher auf allen ECM-Alben von Gustavsen präsent war. Die Position des Bassisten besetzt nun Sigurd Hole, der schon 2014 Mats Eilertsen im Tord Gustavsen Quartet ersetzt hatte. Holes eklektischer Ansatz – der sowohl Einflüsse von Folk als auch modernem Jazz aufweist – passt perfekt zu Gustavsens sich ruhig entwickelnden, zutiefst melodischen Stücken. Der Album-Opener “The Tunnel” liefert ab heute bei allem Streaming Diensten einen ersten Eindruck. In Deutschland wird das neue Tord Gustavsen Trio das Programm von “The Other Side” erstmals am 20. August auf Schloss Elmau live präsentieren.
Alle drei Alben erscheinen erst am 31. August, können aber jetzt schon vorbestellt werden.