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40 Jahre ECM – Highlights Teil 3

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02.09.2009
Nils Petter Molvaer: Khmer
Als der Trompeter Nils Petter Molvaer später gefragt wurde, warum er das Album “Khmer” genannt habe, meinte er, ihm habe der Wortklang gefallen. Was ein bisschen lakonisch wirkt, passt gut zum musikalischen Inhalt des von 1996 an über ein Jahr hinweg augenommenen Albums. Denn erstmals formuliert der Norweger, was bereits als Idee in der Szene schwelte. Gemeinsam mit Gleichgesinnten wie dem Gitarristen Eivind Aarset verknüpft er herbe Beats und rhapsodische Trompetentöne, dezente Electronic und einen Hauch von Avantgarde zum faszinierend stimmigen Clubbing-Sound. Von “Khmer” an galt er als der Erfinder eines neuen Sounds, der das kommende Jazzjahrzehnt in Europa prägte.

Keith Jarrett Trio: Tokyo ’96
Mit dem Tod von Bill Evans 1980 schien auch das Klaviertrio als Kernbesetzung des Jazz zu Grabe getragen worden zu sein. Doch bereits ein Jahr später gründete Keith Jarrett sein Trio mit Gary Peacock am Bass und Jack DeJohnette am Schlagzeug und belehrte die Musikwelt eines anderen. Mit “Tokyo ’96” feierte er im März 1996 das 15jährige Bestehen dieser grandiosen Band. Und es wurde eine der Sternstunden des inspirierten Zusammenspiels. Denn die Musiker erreichen live auf der Bühne eine Sphäre des kongenialen Miteinanders, die das knappe Dutzend an sich bekannter Melodien in einen Zyklus der Überraschungen und Meisterstücke verwandelte. Von da an war “Tokyo ’96” der Maßstab, an dem sich Jarrett selbst, aber auch das Jazz-Piano-Trio an sich messen lassen musste.

Arvo Pärt: Arbos
Seit “Tabula Rasa” waren erst drei Jahre vergangen. Trotzdem galt der estnische Komponist Arvo Pärt bereits als ein neuer Stern am Himmel der nach Inspirationen suchenden zeitgenössoschen Musikszene. “Arbos” stellte ihn mit acht kürzeren, sehr unterschiedlichen Kompositionen vor, die von einem “Stabat Mater” bis hin zu “De profundis” reichten. Um die Aufnahme auf vergleichbarem Niveau wie “Tabula Rasa” zu verwirklichen, wurden vom Cellisten Thomas Demenga über den Geiger Gidon  Kremer bis hin zum Hilliard Ensemble herausragende Solisten verpflichtet. Das Resultat übertraf die Erwartungen. “Arbos” war zwar nicht so revolutionär wie “Tabula Rasa”, dafür aber von einer mindestens ebenso luziden inneren Kraft beseelt.

Arvo Pärt: Alina
Mit dem Klavierstück “Für Alina” hatte Arvo Pärt 1976 seine musikalische Vorstellung, die er Tintinnabuli-Stil nannte, erstmals auf den Punkt gebracht. Es wurde ebenso wie “Spiegel im Spiegel” eine seiner Schlüsselkompositionen, die er im Sommer 1995 noch einmal in den Mittelpunkt eines ganzen Albums stellte. Jede der Kompositonen ließ er mehrfach interpretieren, von Cello, Geige und Piano in wechselnden Kombinationen. Der Geiger Vladimir Spivakov, der Cellist Dietmar Schwalke und die beiden Pianisten Alexander Malter und Sergev Bezrodny halfen im dabei, dass aus “Alina” ein Wendepunkt der eigenen Musikbiographie wurde, hin zu einem wiederum neuen Klangdenken, das er die “prismatische” Periode nannte. Musik, die ganz von innen kommt.

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