Für Mboko hat der in New York lebende, aber in Kuba geborene und aufgewachsene Pianist und Komponist David Virelles die Rhythmen afrokubanischer religiöser Rituale in eine Musik des 21. Jahrhunderts umgeformt, in der Mysterien und versteckte Bedeutungen mitschwingen.
Klang ist in dieser Kultur ein Element, das mit Ehrfurcht behandelt wird, und diese Idee – der Verehrung des Klangs als solchem – war eine prägende Maxime für die Interpretation von David Virelles‘ Kompositionen auf Mboko.
Der Untertitel des Albums – “Sacred Music for Piano, Two Basses, Drum Set and Biankomeko Abakua” – verweist sowohl auf den ritualistischen Hintergrund der zehn Stücke als auch ihren Sound: Mit dem Klavier als Lead-Stimme, daneben dem doppelten Bordunton der beiden Bässe und die polythmische Percussion aus einem konventionellen Schlagzeugset und dem alles prägenden Biankoméko mit seinen vier Trommeln, gespielt von Roman Diaz.
Virelles hat hier eine musikalische Triebkraft angezapft, die gleichzeitig archaisch und modern ist, gleichzeitig kollektiv und persönlich, meditativ und treibend. Mboko verströmt einen speziellen Zauber.