Gerade im Jazz wird das Zusammenspiel mit immer neuen Partnern als eine Art Lackmus-Test betrachtet. Musikalische Promiskuität ist Trumpf! Da ist es schon eine ausgesprochene Rarität, wenn ein Künstler über einen Zeitraum von zehn Jahren mit einer identisch besetzten Band arbeitet und dabei keinen Augenblick lang routiniert oder gar langweilig klingt. Dem Saxophonisten Branford Marsalis ist dies nun gelungen: sein Quartett feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum und legt dazu pünktlich sein mittlerweile sechstes Album vor. Das trägt den deutschen Titel “Metamorphosen” und ist eine doppelte Bestandsaufnahme: sowohl von der Evolution des Quartetts als Spieleinheit als auch der Entwicklung jedes einzelnen Bandmitglieds. In acht Kompositionen von Branford Marsalis (der hier erstmals nach zwanzig Jahren auch wieder Altsax spielt), Pianist Joey Calderazzo, BassistEric Revis und SchlagzeugerJeff “Tain” Watts sowie der Interpretation des Thelonious-Monk-Klassikers “Rhythm-A-Ning” beweist das Quartett, wie man sich auch nach zehn Jahren immer noch gegenseitig zu neuen Höchstleistungen anspornen kann. “Metamorphosen” wird am 20. März von Marsalis Music exklusiv über Universal Music in Deutschland veröffentlicht werden. Zuvor präsentiert das Quartett sich in Deutschland aber schon live mit dem neuen Programm: am 18. Mai im Frankfurter Mousonturm