Branford Marsalis Quartet – Metamorphosen
Daß die Zeit wie im Fluge vergeht, wenn man aufregende Musik macht, erkannte kürzlich Branford Marsalis. “Ich hatte keine Ahnung, daß seit der Aufnahme unseres letzten Albums schon fast zwei Jahre verstrichen waren”, meint der umtriebige Saxophonist, Komponist, Produzent und Labeleigner. Als es ihm bewußt wurde, fackelte er aber nicht lange und beraumte für sein Quartett mit Joey Calderazzo, Eric Revis und Jeff “Tain” Watts kurzerhand einen Aufnahmetermin an. “Als unsere Sommertournee durch Europa sich dem Ende näherte, sagte ich den Jungs einfach: ‘Wir gehen nächsten Monat ins Tonstudio.’” Gebucht wurde für die Sessions wieder das Hayti Heritage Center in Marsalis’ Wohnort Durham in North Carolina, wo der Saxophonist 2005 mit Harry Connick Jr. auch schon das hochgelobte Duo-Album “Occasion” sowie ein Jahr später mit seinem Quartett “Braggtown” aufgenommen hatte. Das neue Album trägt den deutschen Titel “Metamorphosen” und ist ein weiterer Meilenstein in der Diskographie dieses Quartetts, das nun schon seit zehn Jahren in dieser Besetzung zusammenspielt und bisher fünf Alben vorgelegt hatte. Marsalis wählte den Titel “Metamorphosen”, weil dieser sowohl die Evolution seines Quartetts als Spieleinheit als auch jene jedes einzelnen Bandmitglieds treffend beschreibt. “Wir haben alle viel geübt”, sagt der Bandleader mit Nachdruck, “und das hört man unserer musikalischen und klanglichen Entwicklung auch an. Je mehr jeder einzelne von uns übt, desto konzentrierter werden unsere individuellen Sounds. Wenn wir heute alle im selben Raum zusammenspielen, klingt dennoch jedes einzelne Instrument klar heraus. Soweit kann man es mit Übung bringen.”