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Blue Note Classic Vinyl Series – die neue Vinyl-Reihe von Blue Note

Zum Auftakt erscheinen in der Serie Lee Morgans Soul-Jazz-Hitalbum “The Sidewinder” und McCoy Tyners Blue-Note-Debüt “The Real McCoy”.
JazzEcho-Plattenteller: Blue Note Classic Vinyl - Lee Morgan "The Sidewinder" / McCoy Tyner "The Real McCoy"
JazzEcho-Plattenteller: Blue Note Classic Vinyl - Lee Morgan "The Sidewinder" / McCoy Tyner "The Real McCoy"
01.12.2020
Diese LP und weitere Folgen aus der Classic Vinyl-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.   
2019 feierte Blue Note Records mit zahlreichen aufregenden Neuproduktionen, Wiederveröffentlichungen und anderen Aktionen das ganze Jahr hindurch seinen 80. Geburtstag. Besonderen Anklang fanden bei vielen Fans des historischen Jazzlabels die exzellenten Vinyl-Neuauflagen von Katalog-Klassikern, die in zwei unterschiedlichen Reihen präsentiert wurden: der von  “Klangpoet” Joe Harley betreuten “Tone Poet Audiophile Vinyl Reissue Series” und der von Don Was und Cem Kurosman kuratierten “Blue Note 80 Vinyl Reissue Series”. In letzterer erschienen – thematisch sortiert (“Blue Note Debuts”, “Blue Grooves”, “Great Reid Miles Covers”, “Blue Note Live” und “Blue Note Drummer Leaders”) – bis Juni 2020 insgesamt 37 Alben.
Mit der “Blue Note Classic Vinyl Series” wird nun an diese Reihe angeknüpft. Wie in der Vorläufer-Serie werden sämtliche Aufnahmen von Kevin Gray (Cohearent Audio) von den analogen Originalbändern neu gemastert, bei Optimal in Deutschland auf hochwertiges 180-Gramm-Vinyl gepresst und in Standardverpackungen angeboten. Neben der Musik wurde in der Presse auch immer wieder die hervorragende Klangqualität der LPs gelobt. Über Dexter GordonsDoin' Allright” schrieb Analogue Planet: “Diese Neuauflage ist für Blue Note ein Erfolg, da Qualität zu einem großartigen Preis geboten wird. Ich freue mich schon auf den Rest dieser ausgezeichneten und erschwinglichen Serie.” Stereophile wiederum kürte Herbie Hancocks Blue-Note-Debüt “Takin' Off” zur Platte des Monats und meinte: “Der Klang dieser Neupressung ist stark und lebendig, alle Instrumente werden ausgewogen und klar präsentiert.”
Bei den ersten sechzehn Titeln, die ab sofort in der “Blue Note Classic Vinyl Series” erscheinen, ist der Fokus ganz auf Alben gerichtet, die sich als absolute Dauerbrenner und Meilensteine des Jazz erwiesen haben. Jeden Monat soll es zwei neue Wiederveröffentlichung geben. Parallel dazu wird auch die “Tone Poet Audiophile Vinyl Reissue Series” fortgesetzt.
Lee Morgan – The Sidewinder
The Sidewinder” ist unbestritten das Magnum Opus des viel zu jung verstorbenen Lee Morgan. Mit dem Album feierte er 1964 ein rauschendes Comeback und setzte seiner kurzen Karriere zugleich die Krone auf. Sein Blue-Note-Debütalbum, “Lee Morgan Indeed!”, hatte der frühreife Trompeter 1956 mit gerade einmal 18 Jahren eingespielt. Doch schon Ende 1960 zwangen ihn Drogenprobleme dazu, sich vorübergehend von der Bühne zu verabschieden. Über ein Jahr lang kurierte er die Sucht in seiner Heimatstadt Philadelphia aus, um sich erst 1962 wieder aktiv ins Getümmel der New Yorker Jazzszene zu stürzen. Mit “The Sidewinder”, am 21. Dezember 1963 in Rudy Van Gelders Studio in Englewood Cliffs in New Jersey aufgenommen, gelang ihm dann der ganz große Wurf, der auch für das damals finanziell etwas angeschlagene Label von immenser Bedeutung war. Im Quintett mit Tenorsaxophonist Joe Henderson, Pianist Barry Harris, Bassist Bob Cranshaw und Schlagzeuger Billy Higgins spielte Morgan fünf bluesige Eigenkompositionen ein. Das unwiderstehliche Titelstück, in dem er Soul-Jazz und Boogaloo kombinierte, wurde erfolgreich als Single herausgebracht und katapultierte das Album auf Platz 25 der Billboard-Pop-Charts. Für Lee Morgan wurde es zum größten kommerziellen Erfolg.
McCoy Tyner – The Real McCoy
Von 1960 bis 1965 war McCoy Tyner eine feste Größe in den diversen Ensembles von John Coltrane. Und natürlich war er auch Mitglied des legendären ersten Quartetts des Saxofonisten, das für Impulse! Records zahlreiche Alben einpielte, deren Einfluss auf den Jazz und die Musik im Allgemeinen bis in die heutige Zeit nachwirkt. Nach einer schöpferischen Atempause, in der er keine eigenen Alben aufnahm (zuvor hatte er sechs für Impulse! gemacht), meldete sich der Pianist 1967 mit “The Real McCoy” zurück, seinem ersten Album für Blue Note. Und auf Anhieb gelang ihm ein Meisterwerk, das dem wortspielerischen Titel alle Ehre machte. Denn der idiomatische Begriff “the real McCoy” bedeutet soviel wie “das Echte” oder “das einzig Wahre”. Und das bekamen Jazz-Aficionados auf dem Album in Hülle und Fülle geboten. Im glänzend besetzten Quartett mit Tenorsaxophonist Joe Henderson, Bassist Ron Carter und seinem alten Coltrane-Buddy Elvin Jones am Schlagzeug nahm McCoy Tyner fünf Eigenkompositionen auf, die allesamt zu Klassikern des modernen Jazz wurden: “Passion Dance”, “Contemplation”, “Four By Five”, “Search For Peace” und “Blues On The Corner”. Bis 1970 nahm Tyner noch sechs weitere Alben für das Label auf, zu dem er in den 80er und 90er Jahren mehrfach zurückkehrte.