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Till Brönner – Midnight

Till Brönner - Midnight
Till Brönner - Midnight
17.06.2009
Die Fans von Till Brönner dürften schon sehnsüchtig auf die längst überfällige Wiederveröffentlichung seines Mitte der 90er Jahre gemachten Albums “Midnight” gewartet haben. Nun ist endlich soweit: das frühe Fusion-Meisterwerk, das der deutsche Trompeter unter anderem mit amerikanischen Jazz- und Fusion-Koryphäen wie Tenorsaxophonist Michael Brecker, Altsaxophonist David Mann (Tower of Power), Keyboarder George Whitty (Brecker Brothers), Gitarrist Dean Brown, Bassist Anthony Jackson, Schlagzeuger Dennis Chambers und Perkussionist Manolo Badrena einspielte, wird zwölf Jahre nach seiner Erstveröffentlichung auf CD neu aufgelegt.
Als es im Frühjahr 1997 als viertes Soloalbum Brönners erschien, erlebte der damals 25jährige nach enthusiastischen Aufnahmesessions in New York eine Enttäuschung, als das Album innerhalb der Veröffentlichungen der damaligen Plattenfirma unterging und ohne  angemessene Promotion auf dem Markt nicht die verdiente Aufmerksamkeit fand. Dabei waren mit gelungenen, souligen Coverversionen von Marvin Gayes “What’s Going On“ und Stevie Wonders “Don’t You Worry ‘Bout A Thing” sogar zwei potentielle Radiohits dabei.
Tatsache ist, daß Till Brönner nicht der erste deutsche Jazzmusiker war, der sich mit Musikern der Crème de la crème der interantionalen Fusionszene in ein Aufnahmestudio gewagt hatte. Zu seinen Vorläufern gehörten u.a. Joachim Kühn, Albert Mangelsdorff, Volker Kriegel und Wolfgang Dauner. Aber sie alle waren zu diesem Zeitpunkt schon gestandene Größen. Brönner sprang, trotz seiner bereits beachtlichen Spielerfahrung und einer früheren Plattensession mit der Jazzlegende Ray Brown, ins kalte Wasser und mußte erst einmal beweisen, daß er mit den großen Fischen mithalten konnte.
In seinen Linernotes zur Neuauflage von “Midnight” schreibt Ralf Dombrowski: “… es war durchaus nicht so, daß die amerikanischen Stargäste den Mittzwanziger aus Deutschland mit Vorschußlorbeeren bedacht hätten. Man testete sich gegenseitig aus, kleine Spielchen unter Musikern wie spontane Progressionswechsel wurden probiert, aber Till Brönner parierte, mehr noch, er gab selbst die Richtung vor, in die gespielt werden sollte. So war schnell geklärt, daß sich hier Kollegen auf Augenhöhe trafen. Auf dieser Basis konnte ‘Midnight’ entstehen, ein Album mit sattem soul-funkigen Groove und der kollektiven Kraft einer von ihrem Bandleader inspirierten Profitruppe.”
Für Till Brönner sollte das Album dennoch zum Sprungbrett in die internationale Karriere werden. Erregte er mit ihm doch schließlich die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen der deutschen Abteilung des legendären Jazzlabels Verve Records. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte oder besser: eine Erfolgsgeschichte, wie sie ein deutscher Jazzmusiker nie zuvor geschrieben hat. Denn heute ist es für Till Brönner beinahe schon alltäglich, mit den Größen der internationalen Jazz- und Popwelt im Studio zusammenzuarbeiten oder auf der Bühne zu stehen. Und auch um angemessene Aufmerksamkeit für seine neuen Alben braucht sich der singende Trompeter keine Sorgen mehr zu machen. Mit seinem letzten Album “Rio” landete er sogar in den Top 10 der deutyschen Pop-Charts.

Seinen Fans, deren Zahl seit 1997 exponentiell gewachsen ist, gibt Till Brönner nun mit der Wiederveröffentlichuung von “Midnight” Gelegenheit, ein verpaßtes frühes Meisterwerk (wieder) zu entdecken.

Mehr Informationen zu Till Brönner finden sie auf seiner Künstlerseite.
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