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Pure Magie – Stella-Cole-Album erschienen

Auf ihrem Album “It’s Magic” verzaubert die junge Stella Cole mit Interpretationen klassischer Love Songs aus den Songbooks von Broadway und Jazz.
Stella Cole
Stella Cole(c) Luke Rodgers
21.08.2025
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Die 26-jährige Stella Cole verkörpert wohl das, was Amerikaner gerne als “an old soul in a young body” bezeichnen. Sie gehört wie Samara Joy zur Riege junger Jazzsängerinnen, die einer neuen Generation von Hörerinnen und Hörern überraschend erfolgreich die vermeindlich angestaubten Klassiker des Great American Songbook nahebringen. Dabei nutzt Stella geschickt die modernen Social-Media-Kanäle, um ein globales Publikum zu erreichen. Seit sie in den Jahren 2020 und 2021, auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie, begann, Videos auf YouTube, TikTok und anderen sozialen Plattformen zu veröffentlichen, hat sie schon mehr als 1,6 Millionen Follower gefunden. Jetzt legt sie mit “It’s Magic” bereits ihr drittes Album vor, das erste bei einem Major-Label. Wie schon bei ihrem titellosen Debütalbum und dem Weihnachtsalbum “Snow!” stand ihr bei der Aufnahme erneut hilfreich Alan Broadbent zur Seite, der Pianist und Arrangeur des legendären Quartet West von Charlie Haden.
Stella Cole, 1999 in einer Kleinstadt in Illinois geboren, fand auf geradezu natürliche Weise zu ihrem heutigen Repertoire, als sie noch in den Kinderschuhen steckte. “Als ich zwei Jahre alt war, setzten mich meine Eltern vor den Fernseher und legten die Videokassette von ‘The Wizard of Oz’ ein”, erzählt sie amüsiert. “Das hat mir so gut gefallen, dass ich sie über ein Jahr lang jeden Tag fragte, den Film sehen zu dürfen. Ich bin mein ganzes bisheriges Leben von diesem Film geradezu besessen, wegen ihm begann ich auch zu singen, noch bevor ich richtig sprechen konnte.”
Von da an verinnerlichte Stella nach und nach den gesamten Kanon der klassischen Hollywood-Musicals: “Singin’ in the Rain”, “Meet Me in St. Louis”, “Mary Poppins”, “The Sound of Music” und andere. “Das sind alles meine absoluten Lieblingsfilme”, sagt sie. “Ich bin also mit dieser Musik aufgewachsen. Und ich glaube, meine Eltern haben mich in gewisser Weise kulturell behütet. Wir sahen all diese Filme und hörten all die Soundtrack-Alben – und gelegentlich etwas James Taylor und vielleicht Norah Jones. Wir hatten kein Kabelfernsehen oder so. Das war’s dann auch schon.”
“Ich dachte, das sei das, was alle hören”, fährt sie fort. “Erst in der High School wurde mir klar, dass ich anders war als die anderen.“ Anschließend schrieb sie sich an der Northwestern University in Evanston ein – aber nicht, um offiziell Musik oder Gesang zu studieren, sondern um ein Doppelstudium in den Fächern Theater und internationalen Beziehungen zu beginnen.
Mitten in der Corona-Pandemie begann sie dann ihre Musikkarriere, indem sie ein Video mit ihrer Interpretation von “Everybody Says Don’t” aus dem weniger bekannten Musical “Anyone Can Whistle” von Stephen Sondheim im Internet hochlud. Das Video wurde innerhalb kürzester Zeit 40.000 Mal aufgerufen. Später eroberte sie mit ihrer Version von “Moon River” einen ganz besonderen Fan: James Taylor, der das Video sogar in seinem eigenen Kanal erneut postete.
Was James Taylor damals so begeisterte, erfährt man, wenn man “It’s Magic” hört. Begleitet von dem Pianisten Alan Broadbent, dem Bassisten Michael Migliore, dem Schlagzeuger Hank Allen-Barfield und einem üppigen Streichorchester präsentiert Stella Cole eine Kollektion klassischer Liebeslieder. Das neueste Stück ist die von Burt Bacharach und Hal David geschriebene Titelmelodie des britischen Komödienklassikers “Alfie” aus dem Jahr 1966.
Die Idee hinter “It’s Magic” war es, bekannte, aber etwas unkonventionellere Songs aufzunehmen. Beispielsweise “Stairway to the Stars”, “My Ideal” und “Fools Rush In”, die statt des kompletten 24-köpfigen Streichorchesters die intimere Unterstützung eines Streichquartetts erhielten. Das Repertoire reicht von klassischen Showmelodien wie “Till There Was You” (aus “The Music Man") bis hin zu ikonischen Filmthemen wie “As Time Goes By” (aus dem Film “Casablaca”) und Doris Days Hit “It’s Magic” (aus “Romance on the High Seas") aus dem Jahr 1948. Darüber hinaus gibt es Jazz- und Songbook-Standards wie “Say It” und “The Touch of Your Lips”.
Sogar den Jazz- & American-Songbook-Papst und gestrengen Kritiker Will Friedwald hat Stella Cole mit ihrem neuesten Werk überzeugt. In seinem Begleittext schreibt er: "Glücklicherweise entgeht sie dem toxischen Einfluss all jener TV-Talentwettbewerbe, bei denen Sängerinnen und Sänger dafür belohnt werden, dass sie auf Gestaltung und Substanz verzichten und stattdessen auf Effekte und schiere Lautstärke setzen. Ihre Arbeit hat eine zeitlose Qualität, sie ist authentisch und den Traditionen treu“.