Scott Bradlee's Postmodern Jukebox | News | YouTube-Sensation - das Beste von Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox

YouTube-Sensation – das Beste von Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox

Scott Bradlee's Postmodern Jukebox
Scott Bradlee's Postmodern Jukebox
29.09.2016
Auch wenn es mancher bornierte Jazzfan einfach nicht wahr haben möchte: Jazz und Pop gingen eigentlich immer schon Hand in Hand. In der Swingära füllten Jazzorchester mühelos große Säle und brachten das begeisterte Publikum zum Tanzen. Später schmuggelten innovative Bebopper und Modern-Jazzer unter ihre revolutionären Originale auch allseits bekannte
Tin-Pan-Alley- und Broadway-Schlager. Und in den 1960ern waren es vor allem die Hits der Beatles, die auf dem Spielplan so ziemlich jeden Jazzers landeten. Nichts anderes tun heute im Prinzip Musiker wie Pianist Jacky Terrasson, Altsaxophonist Logan Richardson oder das schwedische Trio Dirty Loops, wenn sie sich zeitgenössische Charterfolge von Amy Winhouse, Bruno Mars oder Justin Bieber vorknöpfen und jazzharmonisch bearbeiten. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist der New Yorker Pianist und Arrangeur Scott Bradlee. Anders als seine Kollegen, die sich bei ihren Interpretationen eines zeitgenössischen Jazzvokabulars bedienen, greift Bradlee bei seinem Projekt Postmodern Jukebox auf einen besonderen Trick zurück: er arrangiert und instrumentiert die modernen Songs so, wie man es wohl in der der Frühzeit des Jazz gemacht hätte. Durch das Album “The Essentials”  bekommt man eine Ahnung davon, wie die Hits von Macklemore & Ryan Lewis, Miley Cyrus, Beyoncé, Maroon 5, Radiohead, Meghan Trainor, Celine Dion, Lorde, Guns ‘n Roses, Ellie Goulding, Outkast, The White Stripes und Justin Bieber in der Ragtime- oder Swingära hätten klingen können.
Die Idee dazu hatte Bradlee 2009, als er sich nach seinem Musikstudium in New Yorker Restaurants und Nachclubs als Solopianist durchschlug. Aus Spaß begann er damit, Pophits aus den 1980er Jahren in Ragtime-oder Swing-Klassiker zu verwandeln. 2012 begann er dann damit, wöchentlich Videos bei YouTube zu posten, in denen er mit seiner Band, in der die Musiker und Vokalisten ständig wechseln, jedes Mal einen neuen Song präsentierte. Aufgenommen wurde live in Bradlees bescheidenem Souterrain-Apartment in Astoria/Queens. Einen ersten Achtungserfolg erzielte er 2012 mit seiner Version von “Thrift Shop” von Macklemore & Ryan Lewis. Der Clip brachte es binnen einer Woche auf eine Millionen Views. Doch der wirkliche Durchbruch gelang Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox im September 2013, als man “We Can’t Stop” von Miley Cyrus im Doo-Wop-Stil der 1950er Jahre interpretierte. Die Nachricht von dem aufregenden Clip verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internet.
Innerhalb von zwei Monaten hatte er vier Millionen Views, zwei Jahre später waren es 14 Millionen. Der “Postmodern Jukebox”-YouTube-Kanal entwickelte sich schnell zum Dauerrenner. Ende 2015 hatte Bradlee dort schon über 130 Video-Clips online gestellt. Und mit seiner Band spielte er längst nicht mehr nur in der eigenen Kellerwohnung, sondern tourte durch die ganze Welt. Das Album “The Essentials” enthält nun eine Auswahl der größten Hits, die Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox in den letzten Jahren eingespielt haben. Die Tracks, die man hier hören kann, haben bei YouTube zusammen mehr als 146 Millionen Views erreicht.
Im März/April 2017 ist Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox auf Tour in Deutschland – gute Unterhaltung ist garantiert!
 
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