Roy Hargrove | Aktuelle News und Rezensionen

Rezensionen von Roy Hargrove

Roy Hargroves krisenfeste Bigband
“Vom finanziellen Standpunkt aus gesehen ist das zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich das Schlimmste, was ich machen kann”, gesteht Roy Hargrove freimütig. “Aber es ist einfach etwas, das ich aus spirituellen und musikalischen Gründen machen muss.” Mit der Aufnahme seines ersten wirklichen Bigband-Albums erfüllte sich der 39jährige Trompeter einen lang gehegten Traum. Live konnte man ihn mit der Großformation, die mit etablierten Größen und jungen Nachwuchstalenten besetzt ist, schon seit den frühen 90er Jahren immer mal wieder erleben. Aber nun ist er allen wirtschaftlichen Krisen zum Trotz mit der aktuellen 19köpfigen Besetzung endlich ins Studio gegangen, um unter dem Titel “Emergence” eine Reihe von Originalen und die drei  Standards “My Funny Valentine”, “September In The Rain” und “Everytime We Say Goodbye” einzuspielen. Dabei setzte Hargrove auf eine ausgewogene Mischung aus romantischen Balladen, swingenden Nummern, lebhaften Latin-Titeln und Tin-Pan-Alley-Schlagern.Das Album ist eine Hommage an legendäre Bigband-Leader wie Dizzy Gillespie, Count Basie, Duke Ellington, Maynard Ferguson und Gerald Wilson, die Hargrove allesamt zu seinen großen musikalischen Vorbildern zählt. “Die kleineren Ensembles sind im Jazz schon so lange tonangebend, dass die Leute darüber vergessen haben, dass diese einst aus den Bigbands hervorgegangen sind”, meint Hargrove. Besetzt hat er seine Bigband für die Aufnahme von “Emergence” mit den Trompetern Frank Greene, Greg Gisbert, Darren Barrett und Ambrose Akinmisure, den Posaunisten Jason Jackson, Vincent Chandler und Saunders Sermons, Baßposaunist Max Seigel, den Altsaxophonisten/Flötisten Bruce Williams und Justin Robinson, den Tenorsaxophoisten/Flötisten Norbert Stachel und Keith Loftis, Baritonsaxophonist/Flötist Jason Marshall, Pianist Gerald Clayton, Gitarrist Saul Rubin, Bassist Danton Boller, Schlagzeuger Montez Coleman und Perkussionist Roland Guerrero. Und als ganz speziellen Gast präsentiert der Trompeter bei zwei Titeln (Cole Porters “Everytime We Say Goodbye” und Luís Demetrios “La puerta”) seine Label-Kollegin Roberta Gambarini, die von der Jazz Journalists Association gerade für die Wahl zur “Jazzsängerin des Jahres” nominiert wurde. Mehr Informationen zu Roy Hargrove finden sie auf seiner Künstlerseite.
vor 15 Jahren
Roy Hargrove

News von Roy Hargrove

Echo Jazz – Der Preis ist heiß
Die ECHO Jazz Awards werden dieses Jahr erstmals bei einer eigenständigen Veranstaltung überreicht. Große Ereignisse, heißt es, werfen ihren Schatten voraus. Und am 5. Mai wird die deutsche Jazzszene ein wirklich großes Ereignis feiern können. Denn dann wird in der Bochumer Jahrhunderthalle der rote Teppich für nationale und internationale Jazzstars ausgerollt. Bisher spielten die Jazzer bei der ECHO-Verleihung eine eher bescheidene Nebenrolle an der Seite der Pop- und Rockgrößen. Nun richtet die Deutsche Phono-Akademie zum ersten Mal eine Verleihung aus, die ganz dem Jazz gewidmet ist. Eine Fachjury stellte sich der nicht einfachen Aufgabe, aus rund 300 Nominierungen die Preisträger von 31 verschiedenen Kategorien zu küren. Das Endergebnis (einige Sieger werden noch per Online-Voting auf der Jazzthing-Homepage ermittelt) wird am 5. Mai in der Bochumer Jahrhunderthalle bekannt gegeben und ausgelassen gefeiert werden. Und natürlich wird im Rahmen der Veranstaltung auch der eine oder andere Gewinner live auftreten. Die Namen der Sieger wurden gestern von der Deutschen Phono-Akademie bekanntgegeben. Internationaler Jazzsänger des Jahres wird Curtis Stigers für sein traumhaftes Jazz- und Popballadenalbum “Lost In Dreams” ausgezeichnet. Sein weibliches Pendant – Internationale Jazzsängerin des Jahres – ist Melody Gardot, die mit ihrem zweiten Album “My One And Only Thrill” nicht nur Jazzhörern heiß-kalte Schauer den Rücken runterjagte. Genauso prickelnd war auch Diana Kralls exquisiter Exkurs auf das Gebiet der brasilianischen Bossa Nova. Ihr Album “Quiet Nights” wird deshalb als Bestseller des Jahres prämiert. Als Internationale Instrumentalisten des Jahres werden in verschiedenen Kategorien außerdem Branford Marsalis, Roy Hargrove  und der tunesische Oud-Spieler Anouar Brahem geehrt. Marsalis stellte auf seinem Album “Metamorphosen” einmal mehr seine unglaubliche Wandlungsfähigkeit unter Beweis, während Trompeter Roy Hargrove mit einer fulminanten Bigband und Gastsängerin Roberta Gambarini auf “Emergence” brillierte. Anouar Brahem schließlich fand auf “The Astounding Eyes Of Rita” zu einer faszinierenden Balance zwischen westlichen und nahöstlichen Musikelementen.
vor 14 Jahren
Roy Hargrove
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