Peggy Lee | News | Rückspiegel – Peggy-Lee-Kultalbum als digitale Expanded-Edition

Rückspiegel – Peggy-Lee-Kultalbum als digitale Expanded-Edition

Vor 50 Jahren erschien Peggy Lees ungewöhnliches Meisterwerk "Mirrors“, für das die Jazz-Diva mit den Songwritern von Elvis Presley kollaborierte.
Peggy Lee - Mirrors
Peggy Lee - Mirrors(c) Capitol Records
16.10.2025
Die Karriere von Jazzsängerin Peggy Lee nahm 1969 eine unerwartete Wendung, als sie eine Single mit dem Song "Is That All There Is?“ aus der Feder des amerikanischen Songwriter-Duos Jerry Leiber & Mike Stoller aufnahm, die u.a. mit Elvis-Presley-Hits berühmt geworden waren. Die sentimentale Ballade mit einem erstaunlich abgeklärten Text erreichte Platz 11 der US-Pop-Single-Charts und war damit ihr erster Top−40-Pop-Hit seit “Fever“ elf Jahre zuvor.
Der unerwartete Erfolg gab den Anstoß für ein ganzes Album mit ähnlichem Material, doch insgesamt sechs Jahre sollten vergehen, bis Lee das Album ”Mirrors“ aufnahm, das Leiber & Stoller für sie komponierten. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums ist nun eine erweiterte Digitalausgabe von Lees Kult-Meisterwerk erschienen. Die neu remasterte Ausgabe ist bei allen digitalen Plattformen erhältlich und ergänzt die zehn Songs des Originalalbums um sieben Bonustitel.
"Mirrors“, in Gänze konzipiert von Jerry Leiber & Mike Stoller, präsentiert eine Reihe dramatischer Vignetten und Chansons, die durch Lees subtile Interpretationen und Johnny Mandels opulente Arrangements strahlen. Die ursprünglichen zehn Titel reichen von sinnlich und humorvoll – "Some Cats Know“, "I’ve Got Them Feelin’ Too Good Today Blues“ – bis hin zu hintergründig und düster – "Tango“, "The Case of M.J.“.
Die Bonustracks bieten ein Potpourri an Musikgenres, das von R&B – "Daddy What I Do (The Climb)“, "I Ain’t Here“ – bis hin zu Gospel und Jazz – "Saved“, "The Best Thing“ – reicht. Zu den besonderen Highlights gehört Peggy Lees Interpretation von "Love Me Or Leave Me“, einem Klassiker, den sie erstmals für ihr gefeiertes Album “Black Coffee“ von 1953 aufnahm. Stets bestrebt zu beweisen, dass das amerikanische Songbook neuen Musiktrends standhalten wird, wünschte sie sich eine Neuinterpretation dieser altbekannten Melodie (1928) im spritzigen Disco-Beat, der damals gerade begann, die amerikanischen Radiowellen zu erobern.
”Mirrors“ erschien ursprünglich am 17. Oktober 1975 und wurde 1976 für den Grammy als bestes Album nominiert. Mutig, genreübergreifend und seiner Zeit voraus, wurde "Mirrors“ trotzdem zunächst nicht gerade begeistert aufgenommen, entwickelte sich aber in den darauffolgenden Jahrzehnten zu einem Kultalbum bei Fans und Kritikern. Die Herausgeber des traditionsreichen britischen Rock- und Jazzmagazins Mojo verliehen "Mirrors“ ihre höchste Anerkennung, indem sie dem Album einen eigenen Eintrag in ihrer Mojo Collection: The Greatest Albums of All Time (2001) zuteilwerden ließen.