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Wie der Vater, so die Tochter

Nat King Cole
Nat King Cole
15.08.2013

“Das ist doch die Tochter von…” Natalie Cole weiß nicht, wie oft sie diesen Satz schon gehört hat. Er grub sich mit Vehemenz in ihrem Kopf ein. Ständig fragte sie sich: Werde ich jemals in die Fußstapfen meines berühmten Vaters treten können? Darf ich überhaupt seinen Weg einschlagen? Die Amerikanerin war viel zu unsicher, um direkt Sängerin zu werden.

Text: Dagmar Leischow | Fotos: Jack Guy

Sie studierte zunächst Kinderpsychologie, nebenbei tastete sie sich zur Musik vor. Der Erfolg ihres Debütalbums “Inseparable” von 1975, ihr Pophit “Pink Cadillac” aus den 80ern – klar brauchte sie sich damit nicht zu verstecken. Aber erst als sie sich an die Klassiker ihres Vaters heranwagte und 1991 “Unforgettable… With Love” inklusive des posthumen Duetts “Unforgettable” mit Nat King Cole veröffentlichte, fand sie als Künstlerin wirklich zu sich.

Schade nur, dass ihr Dad das nicht mehr miterleben konnte: “Egal wie alt du bist, du möchtest deine Eltern immer stolz und glücklich machen.” Entsprechend hält die 63-Jährige bis heute am Familienerbe fest. Ihre CD “Natalie Cole En Espanol” ist abermals ihrem heißgeliebten Papa gewidmet. Seiner Schwäche für lateinamerikanische Rhythmen, um genau zu sein. Dabei setzt Natalie Cole allerdings nicht bloß auf Klassiker.

Den Beatles-Song “And I Love Him” verwandelt sie in “Yo Lo Amo”. “Acértate Más” wiederum vereinigt sie abermals mit ihrem Vater. Nicht zuletzt wegen der gefühlvollen Streicher kann sich diese Version ohne weiteres mit der über 50 Jahre alten Originalaufnahme messen.