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Michael Kiwanukas zweiter Streich – tänzeln wie ein Schmetterling, zustechen wie eine Biene

Michael Kiwanuka 2016
Michael Kiwanuka 2016
15.07.2016
Michael Kiwanuka hat seinen Kokon verlassen. Nachdem sich der Londoner Singer/Songwriter 2012 auf seinem DebütalbumHome Again” noch überwiegend von seiner introvertierten Seite zeigte, geht er nun auf “Love & Hate” aus sich heraus. Frei nach dem berühmten Motto Muhammad Alis: “Float like a butterfly, sting like a bee”. Auf “Love & Hate” kombiniert Kiwanuka schonungslos persönliche Texte mit eingängigen, zum Teil tanzbaren Vintage-Arrangements und präsentiert einen neuen Sound, der kompromissloser und abwechslungsreicher denn je klingt.
Black Man In A White World” – vertonte Verletzlichkeit und pure Kraft
Dies ist nicht zuletzt ein Verdienst seiner beiden neuen Produzenten. Unter der Federführung eines jungen Londoners namens Inflo nahm Michael Kiwanuka “Black Man In A White World” auf, die erste Single von “Love & Hate”. Inspiriert vom klassischen Südstaaten-Blues eines Son House, denkt Kiwanuka hier ganz offen über seine Weltsicht nach und spricht Themen wie Hautfarbe, Identität in der Diaspora und seine Ängste an. Es ist ein wirklich ergreifender Moment und vielleicht der absolute Höhepunkt des Albums. Pure vertonte Verletzlichkeit, aber auch pure Kraft. Der Bass und der Beat unterstreichen jedes einzelne Wort, das er singt. Der andere Produzent ist Brian Joseph Burton, besser bekannt als Danger Mouse. Der US-Amerikaner, eine Hälfte von Gnarls Barkley, arbeitete als Produzent mit den Gorillaz oder Black Keys. Dieser war schon deshalb ein perfektes Match, weil auch er dafür bekannt ist, das musikalische Erbe vergangener Dekaden in neue Kontexte zu überführen – was ja letztlich auch Kiwanukas Anliegen ist. Mit Danger Mouse hinter den Reglern gelang es dem Briten tatsächlich, noch ganz andere Facetten aus sich herauszuholen. Bestes Beispiel dafür ist die zweite Single “One More Night”, bei der sehr viel mehr auf den Faktor Tanzbarkeit gesetzt wurde.
Persönlich, gefühlvoller Soul auf “Love & Hate”
Auf “Love & Hate” wagt sich Michael Kiwanuka mutig und selbstbewusst aus seiner Komfortzone heraus. Das gesamte Album, auf dem der 29-Jährige Inspirationen von Marvin Gaye über Isaac Hayes bis hin zu  John Lennon verarbeitete, ist ein beeindruckendes Statement: wahnsinnig persönlich, extrem gefühlvoll, untermauert von satten, massiven Soul-Produktionen.
 
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