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Subtil mit Stil – “Skala” von Mathias Eick

Auf seinem zweiten Soloalbum “Skala” verarbeitet der norwegische Trompeter Mathias Eick in eigenen Kompositionen geschickt Einflüsse aus Jazz, Klassik, Rock- und Popmusik
Mathias Eick © Colin Eick
Mathias Eick © Colin Eick© Colin Eick
17.03.2011
Man muss ja nicht immer gleich mit der Tür ins Haus fallen und Songs von Künstlern, die einen geprägt haben, ganz offen covern. Viel spannender ist es doch, diese Einflüsse in eigenen Kompositionen zu reflektieren und findigen Hörern überraschende Aha-Effekte zu gönnen. Der norwegische Trompeter Mathias Eick hat genau dies auf seinem neuen ECM-Album “Skala” getan: sämtliche Stücke stammen zwar aus seiner Feder, enthalten aber mehr oder weniger versteckte Referenzen zu Werken von Edvard Grieg, Keith Jarrett, Jan Garbarek, Joni Mitchell, Sting, Radiohead und sogar Elton John.

Dass der 30-Jährige zu den stilistisch flexibelsten Musikern der norwegischen Szene gehört, weiß man seit geraumer Zeit. Bevor er 2008 mit dem Album “The Door” bei ECM debütierte, machte er schon als Mitglied des Nu-Jazz-Kultensemble Jaga Jazzist sowie von Rockbands wie Motorpsycho und Turbonegro, aber auch als Spielpartner von internationalen Jazzgrößen wie Chick Corea und Pat Metheny auf sich aufmerksam. Darüber hinaus war er an ECM-Einspielungen von Jacob Young, Iro Haarla und Manu Katché (auf dessen hochgelobtem “Playground”-Album) beteiligt. Mit “The Door” stieß er schließlich die Tür zu seiner eigenen Solokarriere weit auf und beeindruckte die Kritiker gleich mit seiner musikalischen Bandbreite.

Nun geht er auf “Skala” noch einen Schritt weiter. “Das Album ist in jeder Beziehung breiter gefächert und vielseitiger”, meint der Trompeter, der auch an Vibraphon, E-Gitarre und Kontrabass zu hören ist. Begleitet wird er hier von einem siebenköpfigen Ensemble, aus dem vor allem Tenorsaxophonist Tore Brunborg und die beiden Schlagzeuger Torstein Lofthus und Gard Nilssen herausstechen. Während Brunborg einige wunderbare Soli beisteuert, knüpfen die beiden Schlagzeuger (mal einzeln, mal als Tandem) einen sehr luftigen, oft dezent groovigen Rhythmusteppich. Im Zentrum steht aber natürlich wieder Eicks berückend lyrisches Trompetenspiel, das gelegentlich die Vorbilder Kenny Wheeler, Chet Baker und Miles Davis erkennen lässt. Vorgestellt werden acht sehr stimmungsvolle Nummern, die nicht selten erstaunliche Ohrwurmqualitäten offenbaren und fast schon poppig sind. Keine Frage: Mathias Eick befindet sich auf bestem Wege, ein neuer “Superstar” der unglaublich produktiven norwegischen Jazzszene zu werden.

“Skala” kommt zeitgleich sowohl im CD-Format heraus als auch in einer audiophilen Vinyl-Auflage. Bei einer Ende April beginnenden Tournee wird der Trompeter sein neues Album dem deutschen Publikum außerdem live präsentieren.

Mathias Eick “Skala”-Tournee 2011:

29. April 2011 Bremen, Sendesaal (Jazzahead)
02. Mai 2011 Köln, Stadtgarten
03. Mai 2011 Darmstadt, Centralstation
04. Mai 2011 München, Ampere
05. Mai 2011 Berlin, Kulturbrauerei
27. Mai 2011 Hamburg, Elbjazz-Festival
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