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Stabile Saitenlage

Mit 20 hochkarätigen Instrumentalkollegen erklärt Gitarrist Lee Ritenour auf einem neuen Album die “Six String Theory”
Lee Ritenour
Lee Ritenour© Rob Shanahan
22.07.2010
Gipfeltreffen von Gitarristen sind in den allermeisten Fällen nur für andere Gitarristen interessant, nicht aber für den Rest der Musik liebenden Menschheit. Gewohnt als Solisten im Rampenlicht zu stehen, neigen die Maestros des Sechssaiters mehr noch als andere Instrumentalisten dazu, ihre technische Brillanz und rasende Fingerfertigkeit unter Beweis stellen zu wollen. Die Musik bleibt dabei dann oft auf der Strecke und das Ereignis verkommt zu einer präpotenten Leistungsschau nach dem Motto “schneller, höher, weiter”. Damit dies nicht passiert, bedarf es bei solchen Meetings eines Produzenten, der sein Handwerk versteht und die Dinge geschickt in die richtigen – nämlich musikalischen – Bahnen lenkt. Lee Ritenour ist dies bei seinem Projekt “Six String Theory” fabelhaft gelungen.
Das liegt mit Sicherheit daran, dass Ritenour selbst in seiner langen Karriere nie durch übertriebene Effekthascherei und technokratische Augenwischerei auffiel. Ritenour hat es stets verstanden, seine technische Brillanz in den Dienst der Musik zu stellen. Das machte ihn in der 1970er Jahren zu einem ungemein vielseitig einsetzbaren und überaus gefragten Studiogitarristen. Neben 40 eigenen Alben machte er u.a. Aufnahmen mit Größen wie Pink Floyd, Steely Dan, Dizzy Gillespie, Sonny Rollins, Simon & Garfunkel und Frank Sinatra.
Jetzt hat Ritenour hochkarätige Instrumentalkollegen der unterschiedlichsten Sparten zu den Sessions für das Projekt “Six String Theory” eingeladen. Insgesamt zwanzig Gitarristen geben sich hier die Ehre: Jazzer wie John Scofield, George Benson, Mike Stern und Pat Martino, Rocker wie Slash, Neal Schon, Steve Lukather, Guthrie Govan und Tomoyasu Hotei, Bluesgrößen wie B.B. King, Taj Mahal, Robert Cray, Keb’ Mo’, Joe Bonamassa und Jonny Lang, der Country-/Bluegrass-Spezialist Vince Gill und das akustische YouTube-Wunder Andy McKee, dessen Videos auf der Internetplattform schon über 30 Millionen Betrachter begeisterten. Auch zwei neue Talente werden hier der Öffentlichkeit präsentiert: Der aus Kanada stammende klassische Gitarrist  Shon Boublil ist jetzt genau in dem Alter, in dem Lee Ritenour einst bei den The Mamas & The Papas seine Karriere begann. Er ging als Sieger aus dem von Lee Ritenour durchgeführten internationalen “Six String Theory”-Gitarristenwettbewerb hervor. Der achtzehnjährige “Smokin’” Joe Robinson schließlich war Sieger des australischen Fernsehwettbewerbs “Australia’s Got Talent” und ist ein ausgesprochener Fingerstyle-Spezialist.
Immer wieder mischt natürlich auch Lee Ritenour selbst mit und sorgt dafür, dass seinen Kollegen nicht allzu oft die Pferde durchgehen.