Lee Ritenour | News | Lee Ritenour - World Of Brazil

Lee Ritenour – World Of Brazil

26.08.2005
Amerikanische Jazzmusiker, die auf brasilianisches Repertoire zurückgreifen, sind seit den 60er Jahren alles andere als eine Seltenheit. Doch meist beschränken sie sich dabei auf die immer gleichen Bossa-Nova-Klassiker. Der kalifornische Gitarrist Lee Ritenour stellt auf seiner Compilation “World Of Brazil” ein wesentlich umfassenderes und weitaus moderneres Spektrum der brasilianischen Musik vor.
Seit er in den frühen 70ern seine professionelle Laufbahn begann, reflektiert Ritenour auf seinen Alben, wie sehr ihn die brasilianische Musik beeinflußt hat. Ziemlich am Anfang seiner Karriere war er zum Beispiel eine zeitlang Mitglied von Sérgio Mendes' populärer Band Brasil ’77. Sein erstes eigenes Album mit betont brasilianischem Einschlag nahm Ritenour, der selbst mit einer Brasilianerin verheiratet ist, 1979 unter dem Titel “Rio” auf. Seitdem hat er brasilianischen Klängen und Rhythmen auf seinen Alben immer wieder Platz eingeräumt.

Für die Compilation “World Of Brazil” wurden nun einige der besten Aufnahmen von den Alben “Harlequin” (1985), “Portrait” (1987), “Festival” (1988), “Color Rit” (1990) und “A Twist Of Jobim” (1997) zusammengefaßt. Absolute Highlights sind dabei natürlich die originären brasilianischen Songs, die er mit einigen der bekanntesten MPB-Stars aufnahm: mit dem verschmitzten João Bosco spielte Ritenour das flotte “Latin Lover” ein, mit Djavan dessen Hit “Asa”, mit Caetano Veloso das wunderbare Liebeslied “Você é linda”, mit Ivan Lins “Arlequim desconhecido” und mit dem 1991 verstorbenen Gonzaguinha, dem Sohn des legendären Luiz Gonzaga (“Asa Branca”), schließlich das aufmüpfige Protestlied “É”. Ein Glanzlicht ist aber auch die Interpretation der Jobim-Komposition “Stone Flower”, die Lee Ritenour unter anderem mit Jazz-Koryphäen wie Herbie Hancock, John Patitucci und Gary Novak einspielte. Für authentische Rhythmik sorgen die brasilianischen Percussionisten Carlinhos Brown, Paulinho da Costa und Cássio Duarte.