LA LOM | News | Vorsicht, ansteckend - Tropenfieber live aus Chicago

Vorsicht, ansteckend – Tropenfieber live aus Chicago

Anlässlich des Record Store Day brachten LA LOM im April das streng limitierte Album “Live At Thalia Hall” heraus. Nun ist der mitreißende Konzertmitschnitt überall als LP erhältlich.
LA LOM - Live At Thalia Hall
LA LOM - Live At Thalia Hall
11.09.2025
Einen besseren Start in ihre Schallplattenkarriere hätten sich die Musiker des Trios The Los Angeles League of Musicians (kurz: LA LOM) kaum wünschen können. In der Club- und Partyszene ihrer Heimatstadt hatten sich der Gitarrist Zac Sokolow, der Bassist Jake Faulkner und der Schlagzeuger und Perkussionist Nicholas Baker seit der Gründung von LA LOM im Jahr 2019 mit zahllosen Auftritten zwar den Ruf erspielt, die “Cumbia Kings” von Los Angeles zu sein, doch im Rest des Landes waren sie noch so gut wie unbekannt. Dann brachten sie im August 2024 bei Verve Records ihr gleichnamiges Debütalbum heraus, das schon kurze Zeit später auf Platz 5 in die “Tropical Albums”-Charts von Billboard einstieg. Mit “Live At Thalia Hall” legen LA LOM jetzt ihr zweites Album vor, das die Musiker in ihrem eigentlichen Element zeigt: live auf der Bühne vor begeistertem Publikum. Aufgenommen wurde es im März 2024 in der 900 Personen fassenden Thalia Hall in Chicago, die bis auf den letzten Platz ausverkauft war. Nachdem das Album im April anlässlich des Record Store Day in einer limitierten Auflage auf rotem Vinyl erschien, ist es nun weltweit auf regulärem schwarzem Vinyl und digital erhältlich.
“Unser Konzert in der Thalia Hall war ein besonderer Abend”, erzählt Gitarrist Zac Sokolow. “Nur ein paar Monate zuvor hatten wir im Empty Bottle in Chicago [das rund 400 Personen fasst] vor ausverkauftem Haus gespielt. Das Publikum war so enthusiastisch und die Nachfrage nach diesem Konzert war so groß, dass wir wussten, dass Chicago ein wichtiger Ort für unsere Musik sein würde. Bis dahin waren wir es nur gewohnt, in kleinen Bars und auf Tanzpartys in ganz Los Angeles zu spielen. Mit Auftritten außerhalb von L.A. hatten wir überhaupt keine Erfahrung. Aber wir wollten unbedingt die Energie beibehalten, die unsere Auftritte in den dicht gefüllten Tanzclubs in L.A. prägte – egal, wo wir spielten. Das ist uns in der Thalia Hall gelungen. Wir bauten in der Mitte der Halle eine runde, knallrote Bühne auf. Der Saal war komplett voll. Rund um die Bühne herum waren Leute, die tanzten und laut schrien. Und bei bestimmten Songs kamen sie sogar zu uns auf die Bühne und tanzten.”
Angesichts der mitreißenden Musik von LA LOM ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Neben eigenen Songs wie “Figueroa”, “Angels Point”, “San Fernando Rose”, “Lucia” und “Alacrán”, die teilweise später auch auf der Debüt-LP erschienen und einen starken Bezug zu Los Angeles haben, präsentierten die drei Musiker ihre Versionen klassischer Cumbias, Chichas und Boleros aus Kolumbien, Peru und Mexiko. Zu den Originalaufnahmen dieser Lieder könnten schon die Eltern oder sogar die Großeltern von Sokolow, Faulkner und Baker getanzt haben. Entsprechend respektvoll gingen sie deshalb bei der Modernisierung dieser Klangjuwelen der Música Tropical vor. Das älteste Stück des Repertoires ist “El Cascabel” des bereits 1943 gestorbenen mexikanischen Komponisten Lorenzo Barcelata. Eine Aufnahme dieses ungemein populären Liedes wurde 1977 als Teil der Musiksammlung der Voyager Golden Record mit den interstellaren Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 ins All geschossen.
Weitere Höhepunkte sind ein Medley mit “La Danza De Los Mirlos” der Band Los Mirlos, die Anfang der 1970er Jahre peruanische Cumbia mit Psychedelic Rock vermischte, “Juana La Cubana” des mexikanischen Cumbia-Musikers und Saxofonisten Rodolfo “Fito” Olivares sowie “Los Sabanales” des kolumbianischen Vallenato-Stars Calixto Ochoa. Absolute Begeisterung lösten LA LOM beim Publikum aber auch mit der Interpretation des Soul-Klassikers und Motown-Hits “Ooo Baby Baby” von Smokey Robinson und den Miracles aus.
Mehr von LA LOM