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Ella Fitzgerald – vor “Zardi’s” war der “Shrine”

Nach der begeistert aufgenommenen Ella-Live-Wiederentdeckung “Ella at Zardi’s” gibt es jetzt Nachschub: “Ella at the Shrine”.
Ella Fitzgerald - Ella At The Shrine
Ella Fitzgerald - Ella At The Shrine
02.05.2019
Am auch dieses Jahr wieder weltweit stattgefundenen Record Store Day hatten auch Ella-Fitzgerald-Fans ihre Freude, denn bei den teilnehmenden Plattenläden gab es diesmal exklusiv eine auffällig gelb-transparente LP zu erstehen: “Ella at the Shrine”, den Nachfolger zum erfolgreichen Albumvorgänger “Ella at Zardi’s”.
Sonderprodukte für den Record Store Day sind nicht zuletzt deshalb so populär, weil sie streng limitiert sind. Und so hieß es auch diesmal wieder sehr bald: ausverkauft! Aber Fans der Sängerin, die leer ausgegangen sind, sollten sich nicht zu sehr grämen, denn jetzt erscheint eine zweite Auflage, die zwar nicht in orangem Vinyl gepresst ist, aber ansonsten der Erstauflage in nichts nachsteht. 
Bei Stars wie Ella Fitzgerald, von denen in der Regel jede Sekunde Musik längst auf dem Markt ist, ist es gelinde gesagt eine kleine Sensation, wenn ein bislang komplett unbekannter Konzertmitschnitt entdeckt wird. Bei Ella ist das jetzt gleich zweimal kurz hintereinander passiert. Der erste Gig war im Februar 1956 im edlen Nachtclub Zardi’s Jazzland in Hollywood mitgeschnitten worden und zeigte Ella in absoluter Traumkondition: swingend, lebendig und voller Witz. Die CD + LP “Ella at Zardi’s” kam entsprechend gut an.
Ein mysteriöser Bandkarton, der im Rahmen der Recherchen dann ebenfalls genauer begutachtet wurde, löste dann gleich zum zweiten Mal Freude aus: eine Woche vor dem Zardi’s-Konzert hatte Produzent Norman Granz bereits ein anderes Konzert der Sängerin mitgeschnitten, diesmal im altehrwürdigen Shrine Auditorium in Los Angeles, das 1925 errichtetet wurde und über 6000 Besucher fasst. Noch immer finden dort Zeremonien der Oscar-, Grammy- und Emmy-Verleihungen statt.
Weder die minimale Beschriftung des Bandkartons, noch die mitgeschnittenen Ansagen weisen Ellas Begleiter aus, man kann aber wohl davon ausgehen, dass es sich um dieselben Musiker handelt, die auch im Zardi’s mit ihr auftraten: Don Abney - Piano, Vernon Alley oder Joe Mondragon - Bass und Frank Capp - Drums. Die sieben Titel des Sets ergeben keine allzu lange Spielzeit, daher läuft das wohlklingende Vinyl mit sportlichen 45 RPM.
TRACKLIST
SIDE ONE
1 'SWonderful (George Gershwin-Ira Gershwin) 1:36

2 Cry Me a River (Arthur Hamilton) 3:45

3 Lullaby of Birdland (George Shearing – George Weiss) 2:28
4 Glad To Be Unhappy (Richard Rodgers – Lorenz Hart) 2:11
SIDE TWO
1 And the Angels Sing (Johnny Mercer-Ziggy Elman) 2:58
2 Joe Williams' Blues (Ella Fitzgerald) 2:16

3 Air Mail Special (Benny Goodman – Jimmy Mundy – Charlie Christian) 4:08
4 Norman Granz announcement 1:04
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