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Blue Note Classic Vinyl Edition – groovige Tour-de-Force

Auf seinem kraftvoll groovenden Blue-Note-Debütalbum “Bing, Bing, Bing!” präsentierte sich Charlie Hunter 1995 als wirklich  außergewöhnlicher Gitarrenvirtuose.
JazzEcho-Plattenteller: Charlie Hunter: Bing Bing Bing! (Blue Note Classic Vinyl)
JazzEcho-Plattenteller: Charlie Hunter: Bing Bing Bing! (Blue Note Classic Vinyl)
10.11.2022
Diese LP und weitere aus der Blue Note Classic Vinyl Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Mit seiner “Blue Note Classic Vinyl Series” knüpft Blue Note an die gefeierte “Blue Note 80 Vinyl Reissue Series” an, mit der das von Don Was geleitete Traditionslabel 2019 sein 80-jähriges Jubiläum beging. Wie in der Vorläufer-Serie werden sämtliche Aufnahmen von Kevin Gray (Cohearent Audio) von den analogen Originalbändern neu gemastert, bei Optimal in Deutschland auf hochwertiges 180-Gramm-Vinyl gepresst und in Standardverpackungen angeboten. Die Doppelalben von Cassandra Wilson und Geri Allen wurden natürlich in klassische Gatefold-Cover gesteckt.
Charlie Hunter – Bing, Bing, Bing!
Als Charlie Hunter Anfang der 1990er auf der Szene auftauchte, galt er als die neue Gitarrensensation schlechthin. Denn auf den eigens für ihn angefertigten sieben- und achtsaitigen Gitarren gelang es dem vormaligen Joe-Satriani-Schüler, gleichzeitig Basslinien, Akkorde und Melodien zu spielen. Erste Aufmerksamkeit erregte er damals mit Michael Frantis politischer Hip-Hop-Gruppe The Disposable Heroes of Hiphoprisy, bevor er 1993 sein Debütalbum “Charlie Hunter Trio” herausbrachte, auf dem er seine atemberaubende und neuartige Spielweise erstmals in voller Blüte zeigen konnte. Noch eindrucksvoller glückte ihm das 1995 auf “Bing, Bing, Bing!”, seinem ersten, ungemein groovigen Album für Blue Note.
Eingespielt hatte er das Album wieder mit seinem kraftstrotzenden Trio, das er mit dem Tenorsaxofonisten Dave Ellis und Schlagzeuger Jay Lane bildete. Für zusätzliche Klangfarben sorgten als Gäste aber außerdem der Posaunist Jeff Cressman, Klarinettist Ben Goldberg, Pedal-Steel-Gitarrist David Phillips und Perkussionist Scott Roberts.
Gemeinsam tobten sich diese Musiker in einem Programm aus, das aus neun brillanten und gewitzten Eigenkompositionen von Charlie Hunter und einer denkwürdigen Coverversion von NirvanasCome As You Are” bestand. “Es fällt schwer, von der Spielweise des Gitarristen Charlie Hunter nicht beeindruckt zu sein”, schrieb Scott Yanow damals bei AllMusic. “Die Musik auf ‘Bing, Bing, Bing!’ bewegt sich zwischen geradlinigem Jammen und 70er-Jahre-Retro-Funk (à la Eddie Harris), der ansteckend genug ist, um auch in einen Acid-Jazz-Rahmen zu passen. Aber selbst in den funkigsten Momenten sind die Rhythmen subtil und die Improvisationen ziemlich kreativ, was dieser Band zu Popularität verhelfen dürfte, aber auch das Interesse von Jazzhörern garantieren sollte.”
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