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Blue Note Classic Vinyl Edition: Drei Bebop-Pioniere in Höchstform

In der Vinyl-Reihe mit Blue-Note-Klassikern erscheinen diesmal zwei Bebop-Alben aus den 1950ern: “Milt Jackson and The Thelonious Monk Quintet” und “Time Waits: The Amazing Bud Powell, Vol. 4”.
JazzEcho-Plattenteller: Bud Powell "Time Waits: The Amazing Bud Powell, Vol. 4 (1958)" / Milt Jackson "Milt Jackson With John Lewis, Percy Heath, Kenny Clarke, Lou Donaldson And The Thelonious Monk Quintet (1948–52)" (Blue Note Classic Vinyl Serie)
JazzEcho-Plattenteller: Bud Powell "Time Waits: The Amazing Bud Powell, Vol. 4 (1958)" / Milt Jackson "Milt Jackson With John Lewis, Percy Heath, Kenny Clarke, Lou Donaldson And The Thelonious Monk Quintet (1948–52)" (Blue Note Classic Vinyl Serie)
16.03.2022
Diese LPs und weitere aus der Blue Note Classic Vinyl Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store
Mit seiner “Blue Note Classic Vinyl Series” knüpft Blue Note an die gefeierte “Blue Note 80 Vinyl Reissue Series” an, mit der das von Don Was geleitete Traditionslabel 2019 sein 80-jähriges Jubiläum beging. Wie in der Vorläufer-Serie werden sämtliche Aufnahmen von Kevin Gray (Cohearent Audio) von den analogen Originalbändern neu gemastert, bei Optimal in Deutschland auf hochwertiges 180-Gramm-Vinyl gepresst und in Standardverpackungen angeboten.
Milt Jackson – Milt Jackson and The Thelonious Monk Quintet
Bevor der Vibraphonist Milt Jackson mit dem Modern Jazz Quartet zum Aushängeschild des kammermusikalischen Cool Jazz wurde, hatte er sich einen guten Ruf als früher Bebopper erworben. Tatsächlich ging sein erstes eigenes Quartett (mit Pianist John Lewis, Bassist Ray Brown und Drummer Kenny Clarke), aus dem sich später das Modern Jazz Quartet entwickeln sollte, aus der Bebop-Bigband von Dizzy Gillespie hervor. Mit diesem Quartett, bei dem Percy Heath unterdessen Ray Brown ersetzt hatte, und dem Altsaxofonisten Lou Donaldson als Gast machte Milt Jackson 1951/52 auch seine ersten Aufnahmen für Blue Note, die unter dem Titel “Wizard Of The Vibes” auf einer 10″-Scheibe herausgebracht wurden.
Als Blue Note ein paar Jahre später auf das 12″-Formate umstellte, das eine wesentlich längere Laufzeit bot, erschienen viele ältere Aufnahmen noch einmal. So auch die von Milt Jackson. Unter dem neuen Titel “Milt Jackson And The Thelonious Monk Quintet” wurden sie damals mit Einspielungen kombiniert, die Jackson 1948 und 1951 als Mitglied des Thelonious Monk Quintet für Blue Note gemacht hatte. Neben Monk und Jackson sind dort außerdem der Altsaxofonist Sahib Shihab, die Bassisten John Simmons und Al McKibbon sowie die Schlagzeuger Shadow Wilson und Art Blakey zu hören. Das Repertoire enthält neben ikonischen Songs von Milt Jackson (u.a. “Bags’ Groove” und “Tahiti”) und Thelonious Monk (u.a. “Misterioso” und “Evidence”) auch ein Original von Lou Donaldson (“On The Scene”). Historisch ist das Album zudem, weil es das erste Blue-Note-Album war, für das der legendäre Grafiker und Fotograf Reid Miles das Cover entworfen hatte.
Bud Powell – Time Waits: The Amazing Bud Powell, Vol. 4
Zu den Pionieren des Bebop gehörte natürlich auch der virtuose Pianist Bud Powell, der zwischen 1949 und 1958 eine Reihe von brillanten Aufnahmen unter dem Dachtitel “The Amazing Bud Powell” für Blue Note einspielte. Das vierte und vorletzte Album dieser Reihe war 1958 “Time Waits: The Amazing Bud Powell, Volume 4”. Begleitet von Bassist Sam Jones und Schlagzeuger “Philly” Joe Jones lief Powell bei der Session in Rudy Van Gelders Studio in Hackensack, New Jersey, zu absoluter Höchstform auf. Bis auf das Titelstück “Time Waits” (ein damals sehr populärer Song des mexikanischen Komponisten Miguel Prado Paz, der im Original “Duerme” hieß) spielte Powell ausschließlich eigene Werke, darunter “Buster Rides Again”, “Monopoly” und “John’s Abbey”. Scott Yanow gab dem Album bei AllMusic viereinhalb Sterne und schrieb: "Dieses Set ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil der Pianist Bud Powell in ihm gleich sechs neue Eigenkompositionen präsentierte. Mit Bassist Sam Jones und Schlagzeuger “Philly” Joe Jones an seiner Seite, zeigt sich Powell während der gesamten unterhaltsamen Session in erstaunlich guter Form und erschafft Musik, die seinen späteren Aufnahmen für Verve weit überlegen ist."
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