JazzEcho-Plattenteller | News | Acoustic Sounds Vinyl Serie - rauchend heiße Aufnahmen

Für die Reihe “Acoustic Sounds Vinyl” ist das Beste gerade gut genug. Präsentiert werden in dieser Serie ausschließlich Bestseller aus den Katalogen von Verve‚ Impulse! und anderen klassischen Jazzlabels, die über viele Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben. Dass hier nicht nur musikalisch das Beste geboten wird, garantiert Verve Records dabei durch die enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Team von Acoustic Sounds. Unter der Supervision von Firmengründer Chad Kassem mastern dort erfahrene Toningenieure die Aufnahmen von den originalen Analog-Tonbändern neu, bevor sie bei Quality Record Pressings auf 180-Gramm-Vinyl gepresst werden. Die fertigen Scheiben werden dann in von Stoughton Printing Co. produzierte hochwertige Klapphüllen mit sogenannten Tip-On-Jackets gesteckt, die dem Album ein besonders edles Aussehen verleihen.

Pat Metheny sagte einmal, dass er als Jugendlicher durch das Album "Smokin’ At The Half Note”, auf dem Wes Montgomery mit dem Wynton Kelly Trio zu hören ist, überhaupt erst zum Gitarrespielen gefunden habe. Und das Montgomery-Solo in "If You Could See Me Now” bezeichnet er als sein absolutes Lieblingsolo. Auch für andere Fans und zahlreiche Kritiker nimmt das Album in den Diskographien der beiden viel zu früh gestorbenen Ausnahmemusiker (Montgomery traf es 1968 mit 45 Jahren, Kelly 1971 mit sogar nur 39 Jahren) einen herausragenden Platz ein. Am 6. März wäre Wes Montgomery 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ist "Smokin’ At The Half Note” nun noch einmal auf Vinyl in der "Acoustic Sounds”-Reihe aufgelegt worden.

Das erste Mal hatten Wynton Kelly und Wes Montgomery im Dezember 1961 bei der Aufnahme des Riverside-Albums "Milt Jackson And Wes Montgomery” miteinander gespielt.  Ein halbes Jahr später vertieften sie ihre musikalische Beziehung, als Montgomery mit dem Wynton Kelly Trio plus Tenorsaxofonist Johnny Griffin für Riverside live im Tsubo im kalifornischen Berkeley das Album "Full House” einspielte. Und da bekanntlich aller guten Dinge drei sind, folgte 1965 – sozusagen als krönender Höhepunkt ihrer Zusammenarbeit – "Smokin’ At The Half Note”.

Sein Trio bildete Wynton Kelly damals  – wie schon bei der Aufnahme von "Full House”  – mit dem Bassisten Paul Chambers und dem Schlagzeuger Jimmy Cobb. Zusammen funktionierten die drei zu diesem Zeitpunkt längst wie eine bestens geölte, modern swingende Jazz-Maschine. Schließlich spielten sie bereits seit rund sieben Jahren als feste Einheit zusammen. Zunächst von 1959 bis 1963 als Rhythmusgruppe des fantastischen Miles Davis Quintet, das u.a. Klassiker “Kind Of Blue” aufgenommen hatte, danach als eigenständiges Wynton Kelly Trio oder auch begleitendes Trio für andere Künstler wie Joe Henderson, Benny Golson oder eben Wes Montgomery.

”Smokin’ At The Half Note” macht seinem Titel alle Ehre. Auch wenn tatsächlich nur die ersten beiden Nummern des Albums live im Half Note mitgeschnitten wurden und die restlichen drei Aufnahmen später im Studio von Rudy Van Gelder entstanden waren. Denn sowohl auf der Bühne als auch im Studio spielten die Musiker mit mächtig Feuer und ließen ihrer Phantasie in heißen Improvisationen freien Lauf.