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Acoustic Sounds Serie – zwei der frühesten Impulse!-Klassiker

In der Serie “Acoustic Sounds Vinyl” erscheinen diesmal zwei Alben, mit denen Creed Taylor 1961 Impulse! Records aus der Taufe hob: Ray Charles' “Genius + Soul = Jazz” und Gil Evans' “Out Of The Cool”.
JazzEcho-Plattenteller: The Gil Evans Orchestra "Out Of The Cool" / Ray Charles "Genius + Soul = Jazz" (Verve Acoustic Sounds Series)
JazzEcho-Plattenteller: The Gil Evans Orchestra "Out Of The Cool" / Ray Charles "Genius + Soul = Jazz" (Verve Acoustic Sounds Series)
12.05.2021
Diese LPs und weitere Folgen aus der Acoustic Sounds-Serie finden Sie in unserem JazzEcho-Store. 
Für die Reihe “Acoustic Sounds Vinyl” ist das Beste gerade gut genug. Präsentiert werden in dieser Serie ausschließlich Bestseller aus den Katalogen von Verve Impulse! und anderen klassischen Jazzlabels, die über viele Jahrzehnte hinweg nichts von ihrer ursprünglichen Faszinationskraft eingebüßt haben. Dass hier nicht nur musikalisch das Beste geboten wird, garantiert Verve Records dabei durch die enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Team von Acoustic Sounds. Unter der Supervision von Firmengründer Chad Kassem mastern dort erfahrene Toningenieure die Aufnahmen von den originalen Analog-Tonbändern neu, bevor sie bei Quality Record Pressings auf 180-Gramm-Vinyl gepresst werden. Die fertigen Scheiben werden dann in von Stoughton Printing Co. produzierte hochwertige Klapphüllen mit sogenannten Tip-On-Jackets gesteckt, die dem Album ein besonders edles Aussehen verleihen.
Ray Charles – Genius + Soul = Jazz
Lediglich sieben Alben produzierte Creed Taylor für das von ihm lancierte Label Impulse! Records, bevor er schon wieder zu Verve Records weiterzog und Bob Thiele das Feld überließ. Und das zweite Album schlug gleich wie eine Granate ein und eroberte 1961 Platz 4 in den Popalbum-Charts von Billboard. Die Rede ist hier natürlich von dem Ray-Charles-Klassiker “Genius + Soul = Jazz”. Für die Aufnahmen war der wandlungsfähige Sänger und Pianist Ende Dezember 1960 mit prominenten Mitgliedern des Count Basie Orchestra ins Studio von Rudy Van Gelder gegangen, um unter der Regie von Taylor ein überwiegend instrumentales Album einzuspielen. Als Sänger ist er hier nur mit “I’ve Got News For You”, “I’m Gonna Move To The Outskirts Of Town” und “One Mint Julep” zu hören. In den restlichen Nummern beschränkte sich Charles darauf, swingend in die Tasten einer Hammond-Orgel zu greifen. Exzellente Unterstützung erhielt er u.a. von den renommierten Basie-Solisten Thad Jones, Joe Newman, Billy Mitchell Frank Wess, Freddie Green und Sonny Payne. Und auch die feinen Arrangements für die Session lieferten ihm zwei wahre Meister ihres Fachs: Quincy Jones und Ralph Burns. In den Original-Linernotes zum Album merkte der Jazzpianist Dick Katz an: “Die Kombination aus seltenem Talent und ungewöhnlicher Handwerkskunst hat hier eine Platte hervorgebracht, die die zeitlose Qualität und den angeborenen Geschmack, wie sie nur Ray Charles besaß, zur Geltung bringt.”
Gil Evans – Out Of The Cool
Auch Gil Evans’ “Out Of The Cool” gehörte zu den Alben, mit denen der Produzent Creed Taylor Anfang 1961 sowohl in künstlerischer als auch kommerzieller Hinsicht erfolgreich den Grundstein für Impulse! Records gelegt hatte. Der Titel war natürlich eine clevere Anspielung auf das erst 1957 erschienene Miles-Davis-Album “Birth Of The Cool”. Für die Session stellte Evans eine Band aus aufstrebenden und arrivierten Stars zusammen, u.a. mit Trompeter Johnny Coles, den Saxophonisten Budd Johnson und Ray Beckenstein, Posaunist Jimmy Knepper, Gitarrist Ray Crawford, Bassist Ron Carter sowie den Schlagzeugern Charli Persip und Elvin Jones. Das Repertoire enthielt neben zwei fabelhaften Evans-Kompositionen (“La Nevada” und “Sunken Treasure”) beeindruckende Bearbeitungen von George Russells “Stratusphunk”, Kurt Weills “Bilbao Song”, Horace Silvers “Sister Sadie” und dem Standard “Where Flamingos Fly”.  Die New York Times schrieb damals begeistert, dass es Evans verstehe, “Muster von Klangfarben, Rhythmen und Dynamiken mit einer Individualität und Kunstfertigkeit zu verweben, wie es im Jazz sonst nur Duke Ellington vermag.”
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