Jazz zu Weihnachten | 2022

Jazzy Christmas 2022 – alles für das weihnachtliche Wunschkonzert

Ob Vinyl-Liebhaber, CD-Fan oder Streamer – hier wird Ihnen geholfen, wenn Sie noch auf den letzten Drücker nach jazziger Weihnachtsmusik suchen. Das Angebot reicht von Evergreens bis Neuaufnahmen.
Jazz zu Weihnachten
Jazz zu Weihnachten
20.12.2022
In den mehr als 70 Jahren, die seit der Erfindung der 12-Zoll-Langspielplatte vergangen sind, dürfte es wohl kaum eine jazzorientierte Weihnachts-Compilation gegeben haben, auf der nicht mindestens eine Aufnahme von Louis Armstrong zu finden war. Ein eigenes Weihnachtsalbum aber hat der rund um den Globus beliebte Trompeter und Sänger überraschenderweise nie aufgenommen. Jetzt ist mit “Louis Wishes You A Cool Yule” erstmals ein Album erschienen, auf dem fast alle weihnachtlichen Aufnahmen versammelt sind, die Satchmo im Laufe seiner Karriere für Decca und Verve gemacht hat. Und gekrönt wird diese Kollektion von einer ganz besonderen, nie zuvor kommerziell veröffentlichten Aufnahme, die Armstrong erst kurz vor seinem Tod allein zu Hause gemacht hatte.
Ganz so lange wollte Norah Jones ihre Fans nicht auf ein Weihnachtsalbum warten lassen. Wie Armstrong hatte sie zwar hier und da schon eine zum Fest passende Single veröffentlicht, aber ein ganzes Album mit weihnachtlicher Musik legte sie erstmals vergangenes Jahr mit “I Dream Of Christmas” vor. Das wiederum war – nicht zuletzt wegen der vielen von ihr selbst geschriebenen Originale – so erfolgreich, dass sie es nun gleich noch einmal in einer Deluxe-Edition mit elf Bonus-Tracks herausgebracht hat.
Mit einem ganzen Weihnachtsalbum können Samara Joy und Jeff Goldblum, zumindest dieses Jahr, noch nicht aufwarten. Aber beide begeistern mit brandneuen Singles. Die junge Senkrechtstarterin Samara hat sich mit “Warm In December” einen nur selten zu hörenden, lässig swingenden Bob-Russell-Klassiker vorgeknöpft, der 1956 erstmals von Julie London eingesungen wurde. Samara interpretiert ihn auf klassische Weise ganz im Stil ihres Vorbilds Sarah Vaughan. Jeff Goldblum, von dem im kommenden Jahr ein neues Album erscheinen wird, hat sich mit “The Christmas Waltz” einen Song ausgesucht, den Jule Styne und Sammy Cahn 1954 eigens für Frank Sinatra geschrieben hatten. Jeff verleiht der Nummer, die über die Jahrzehnte hinweg auch von etlichen anderen Künstlern immer wieder interpretiert wurde, mit seinem fabelhaft swingenden Mildred Snitzer Orchestra natürlich seine ganz eigene, deutlich flottere Note. Eine weitere Version dieses Klassikers befindet sich übrigens auch auf der neuen Deluxe-Edition von Norah Jones’ “I Dream Of Christmas”.
Ganz ausgezeichnet kommen Jazzfans über die gesamten Weihnachtstage natürlich auch mit der von JazzEcho zusammengestellten aktuellen Jazz Christmas”-Playlist, die via Apple Music, Spotify, Deezer, Napster und YouTube gestreamt werden kann. Mit mehr als 160 Aufnahmen von klassischen und zeitgenössischen Größen wie Frank Sinatra, Ella Fitzgerald, Dean Martin, Peggy Lee, Nat King Cole, Gregory Porter, Norah Jones, Diana Krall, Jacob Collier, Till Brönner und Jamie Cullum sowie einer Laufzeit von weit über neun Stunden kann man diese Sammlung tatsächlich als die ultimative Weihnachts-Playlist bezeichnen.
Und zu guter Letzt gibt es auch noch den JazzEcho-Store, in dem einige zeitlose Weihnachtsalben der vorgenannten und anderer Stars (Jimmy Smith, Kenny Burrell, Duke Pearson, Ramsey Lewis, Darren Criss) zu finden sind. Wer die also noch nicht besitzt, sollte dort zugreifen.
 
Louis Wishes You A Cool Yule (Red Vinyl)
Louis Wishes You a Cool Yule (Red Vinyl)
VÖ: 11. November 2022
Louis Armstrong, Jazz zu Weihnachten

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Stilvoll und lässig swingend – trompetender Weihnachtsmann mit Raspelstimme

Es ist kaum zu glauben, aber “Louis Wishes You A Cool Yule” ist tatsächlich das allererste Weihnachtsalbum von Louis Armstrong. Und es enthält zudem eine ganz besondere Überraschung.
Louis & Lucille Armstrong
Louis & Lucille Armstrong(c) Courtesy of the Louis Armstrong House Museum
11.11.2022
Das Album auf CD, als rote LP und limitierte Picture LP sowie weiteres finden Sie in unserem JazzEcho-Store.
Der 1971 verstorbene Louis Armstrong gehört fraglos zu den mit Abstand populärsten Jazzmusikern aller Zeiten. Und er war, wie seine Biographen wissen, immer ein ausgesprochener Fan des Weihnachtsfests gewesen. Insofern ist es kurios, dass Satchmo – anders etwa als seine gute Freundin und mehrfache musikalische Partnerin Ella Fitzgerald – zu Lebzeiten nie ein wirkliches Weihnachtsalbum herausgebracht hatte. Diese klaffende Lücke in seinem Œuvre wird nun endlich durch “Louis Wishes You A Cool Yule” geschlossen. Das Album, das sowohl auf rotem Vinyl, CD und in einer limitierten Sonderauflage auf einer Picture Disc erscheint, versammelt elf weihnachtliche Aufnahmen und hält für alle englischsprachigen Weihnachtsliebhaber eine ganz besondere Überraschung parat.
Denn am 26. Februar 1971 – etwas mehr als vier Monate vor seinem Tod – hatte der gesundheitlich schwer angeschlagene Louis Armstrong in seinem Haus im New Yorker Stadtteil Queens eine ungewöhnliche Aufnahme gemacht: er warf sein Tonbandgerät an und rezitierte mit seiner warmherzigen Raspelstimme das klassische Weihnachtsgedicht “A Visit From St. Nicholas”, das allgemein unter dem Titel “The Night Before Christmas” bekannt ist. Es sollte seine letzte Aufnahme überhaupt sein, und jetzt, mehr als 50 Jahre später, ist sie ein unerwartetes Geschenk für alle Fans dieser “unsterblichen” Jazzikone.
Die Gedichtslesung wurde nie zuvor kommerziell veröffentlicht, sondern nur zu Weihnachten 1971 von einem US-amerikanischen Tabakkonzern auf einer Single als Werbegeschenk an Kunden verteilt. Für “Louis Wishes You A Cool Yule” wurde diese Rezitation nun von dem gefeierten Pianisten Sullivan Fortner, der wie Armstrong selbst aus New Orleans stammt, auf äußerst raffinierte Weise musikalisch unterlegt.
Der Großteil der restlichen Aufnahmen, die Armstrong als Trompeter und Sänger präsentieren, stammen aus den 1950er Jahren. Einzige Ausnahme ist der 1967 entstandene Welthit “What A Wonderful World”, der im Grunde genommen zwar gar kein Weihnachtslied ist, aber den Status eines solchen bereits seit langem innehat. Diese einmalige Sammlung bietet fast alle bekannten Weihnachtsaufnahmen Armstrongs. Einige davon – etwa “Cool Yule” und das swingende “‘Zat You Santa Claus?” -  waren in den 1950ern von Decca nur als Singles veröffentlicht worden Vier andere Nummern – darunter Duette mit den Sängerinnen Ella Fitzgerald (“I’ve Got My Love To Keep Me Warm”) und Velma Middleton (“Baby, It’s Cold Outside”)  – waren 1958 auf der 7″-Vinyl-Scheibe “Armstrong As Santa Claus” erschienen. Abgerundet wird das Album durch einen kundigen Begleittext von Ricky Riccardi, dem  Grammy-prämierten Autor der beiden Armstrong-Biographien “Heart Full Of Rhythm” und “What A Wonderful World”. 
Für alle, die dieses Weihnachtsfest (und auch kommende) mit besonders stillvoller und swingender Musik begehen möchten, ist “Louis Wishes You A Cool Yule” also ein gefundenes Festfressen. Und das wohlige Knistern und die strahlende Wärme in Satchmos Stimme können einem dabei spielend das Feuer im offenen Kamin ersetzen.
I Dream Of Christmas / Deluxe Edition (2LP)
I Dream Of Christmas / Deluxe Edition (2LP)
VÖ: 21. Oktober 2022
Norah Jones, Jazz zu Weihnachten

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I Dream Of Christmas / Deluxe Edition (Excl. Ltd. Gold 2LP)
I Dream Of Christmas / Deluxe Edition (Excl. Ltd. Gold 2LP)
VÖ: 21. Oktober 2022
Norah Jones, Jazz zu Weihnachten

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Eine Art klingender Adventskalender – Deluxe-Edition von “I Dream Of Christmas” mit 24 Tracks

Mit “I Dream Of Christmas” legte Norah Jones im vergangenen Jahr ein Weihnachtsalbum vor, das das Zeug zum Dauerbrenner hat. Jetzt gibt es eine neue Deluxe-Edition mit elf wunderbaren Bonus-Tracks.
Norah Jones
Norah Jones(c) Shervin Lainez
20.10.2022
Das Album auf CD, LP und als exklusive Sonderedition in goldenem Vinyl finden Sie in unserem JazzEcho-Store.   
Die Halbwertszeit vieler Weihnachtsalben ist kaum länger als die eines frisch geschlagenen Weihnachtsbaums. Doch alle paar Jahre erscheint tatsächlich eine neue Aufnahme des Genres, die für die Ewigkeit prädestiniert zu sein scheint. So wie im vergangenen Jahr “I Dream Of Christmas” von Norah Jones, das nun in einer Deluxe-Edition auf Doppel-CD, Doppel-Vinyl und in digitalem Format noch einmal neu aufgelegt wird. Neben den dreizehn Tracks der ursprünglichen Ausgabe enthält die Deluxe-Edition sechs weitere Songs, die zuvor nur als digitale Bonus-Tracks oder in den USA und Japan veröffentlicht wurden, sowie fünf Live-Aufnahmen (darunter ein Cover von Laura Nyros “Christmas In My Soul”), die letztes Jahr zu Weihnachten bei einem windigen Auftritt auf einer der Aussichtsplattformen des Empire State Building mitgeschnitten wurden.
“‘I Dream Of Christmas’ gehört ganz sicher zu den besseren Alben dieses Genres”, schrieb Liz Thomson, die ansonsten wenig mit Weihnachtsmusik anfangen kann, auf The Arts Desk. “Es bietet eine angenehme und ausgewogene Auswahl von Songs, unter denen sogar das allgegenwärtige ‘White Christmas’ mehr als nur erträglich ist – Up-tempo, mit Jazzbesen gespieltes Schlagzeug, Jones’ Klavier, das andere Weihnachtsklassiker zitiert, und ihre gehauchte Stimme, die dem Song eine sexy, sehnsüchtige Note verleiht. […] Jones’ Kunst besteht darin, uns daran zu erinnern, dass sich, so langweilig und scheußlich abgelutscht viele dieser Nummern auch sein mögen, hinter den musikalischen Klischees im Grunde genommen gute Songs verbergen.”
Auf All About Jazz meinte Jim Trageser: “Auf dem Gebiet der Weihnachtsmusik haben die Crooner vielleicht den größten Einfluss gehabt. Von Andy Williams bis Connie Stevens, von Nat King Cole bis Perry Como, von Peggy Lee bis Al Jarreau – einige der beliebtesten Weihnachtsalben stammen von Künstlern, die dank ihres Backgrounds und ihrer Schulung die Fähigkeit besitzen, die Eleganz des Jazz mit einer gefühlvollen Weihnachtsstimmung zu verschmelzen. Norah Jones kann man nach ihrem ersten reinen Weihnachtsalbum in diese Liste aufnehmen.”
Und in PopMatters kam Peter Piatkowski zu dem Schluss: “Diese Platte ist ein wunderbarer Soundtrack für die bevorstehenden Festtage und sollte auf der Playlist jeder Weihnachtsfeier stehen.”