Jazz Loves Disney | News | Probier's mal mit Gemütlichkeit - Disney swingt!

Probier’s mal mit Gemütlichkeit – Disney swingt!

18.11.2016
Wer liebt nicht Walt Disneys kunterbunte Zeichentrickwelt? Nicht nur mit seinen Märchen-Adaptionen und ikonischen Figuren revolutionierte der Produzent die Entertainment-Welt, auch mit den Songs zu seinen Filmen berührte und berührt er sein Publikum immer noch nachhaltig. Wer weiß, ob es ohne Disney das heute vielbeschworene “Family Entertainment” geben würde? Jeder zwischen 8 und 88 erinnert sich an irgendeinen Disneyfilm und dazu gehörende Songs – die “Aristocats”, den gemütlichen Bär Balu aus dem “Dschungelbuch” (mit Disneys jazzigster Filmmusik), das “Aschenputtel” und (produziert nach Disneys Tod) “Roger Rabbit” – an Nachmittage voller Zauber, an denen Disney einen im Kino oder zu Hause in den Bann zog, gemeinsam mit den Eltern oder Jahre später mit den eigenen Kindern.
Mit Disney fange bei Kindern die Wertschätzung von Musik an, betont Jamie Cullum. Er sehe das an seinen eigenen: “Das Tolle an seiner Musik ist, dass sie das Spielerische und Aufregende mit dem Anspruchsvollen verbindet”, meint der englische Singer-Songwriter. Cullum und elf weitere international renommierte Sänger und -Sängerinnen haben das neueste Disney-Tribute-Album “Jazz loves Disney” aufgenommen. Cullum wird hier zum Kater, unter miauenden Bläsern führt er eine famose Jam-Session der “Aristocats” an.
Die Funken der Walt´schen Wunderwelt zünden neben Cullum international bekannte Stars wie R&B-Jazzer Gregory Porter und Sängerin Melody Gardot, Crooner Hugh Coltman und Bossa-Haucherin Stacey Kent, die Französinnen Anne Sila und Laika Fatien sowie der italienische Sänger und Pianist Raphael Gualazzi.
Es ist bekannt, dass Walt Disney den Jazz liebte. Als sein erster Film herauskam, war Jazz die Popmusik der Zeit. Disney verstand die immense Tragweite der Songs für seine Arbeit und widmete seinen Soundtracks viel Zeit und Aufmerksamkeit. So verwundert nicht, dass diverse Disney-Hits zu Jazz-Standards avancierten, insbesondere “Someday My Prince Will Come” aus “Schneewittchen und die sieben Zwerge” von 1937 – bekannt in Versionen von Bill Evans, Grant Green, Herbie Hancock, Miles Davis, Chet Baker und Keith Jarrett. In deren Fußstapfen steigt nun Nikki Yanofsky: mit ihrer Darbietung der kanadischen Nationalhymne bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2010 wurde die Sängerin weltbekannt. Optisch hat Yanofsky einiges von Schneewittchen: die dunklen langen Haare, den zarten Teint. Wer weiß, vielleicht bekommt sie noch die Hauptrolle im aktuell geplanten Live-Action-Movie des Märchens? Disney habe ihre Kindheit geprägt, kommentierte die 22-Jährige. Schon damals habe sie die Songs tagelang nachgesungen.
“Jazz Loves Disney” wurde in Paris, London und Los Angeles mit renommierten Solisten (darunter Saxofonist Andy Snitzer und Rodney Green am Schlagzeug) und unter der Leitung von Produzent, Toningenieur und neunfachem Grammy-Gewinner Jay Newland (Norah Jones) aufgenommen. Die neuen Disney-Sänger treten ein großes Erbe an. Melody Gardot steigt mit ihrer Version von “He´s A Tramp” (aus “Susi und Strolch” von 1955) in die Fußstapfen der epochalen Peggy Lee. Stacey Kents luftige französischsprachige Bossa-Version von " Bibbidi Bobbidi Boo" (aus “Aschenputtel”) ist erfrischend anders als Perry Comos launige Walzer-Interpretation von 1949. Für die Vinyl-Edition des Albums hat die New Yorkerin mit “Give A Little Whistle” (aus “Pinnochio”) sogar noch einen weiteren Song beigesteuert.
Er hoffe, sie alle wären Disney gerecht geworden, äußerte sich Jamie Cullum, nachdem das Album im Kasten war. Keine Sorge, ja, das sind sie. Ebenso spielerisch, aufregend und anspruchsvoll wie die Originale kommen Cullum und Co. hier rüber. Es macht Spaß, die alten mit den neuen Versionen zu vergleichen und beim Anhören das (innere) Kind zu wecken. Wenn nicht kurz vor Weihnachten, wann dann?