Herbie Hancock – River: The Joni Letters
Etwas, das Joni Mitchell und Herbie Hancock mit anderen großen Künstlern des 20. Jahrhunderts – wie etwa Miles Davis, Wayne Shorter oder auch Pablo Picasso – gemein haben, ist die nie nachlassende kreative Rastlosigkeit, die ihnen in Fleisch und Blut übergegangen ist. All diese Künstler besaßen seit jeher ein unstillbares Verlangen, ja, einen nachgerade unausweichlichen Drang mit jeder gespielten Note oder jedem Pinselstrich Neuland zu erkunden. Es war genau diese Art von künstlerischer Neugier, die Davis 1963 dazu motivierte, den damals 23jährigen Herbie Hancock gemeinsam mit Wayne Shorter, Ron Carter und Tony Williams in sein Quintett zu holen. Das Quintett ging als eines der wichtigsten Ensembles des 20. Jahrhunderts in die Geschichte des Jazz und der Musik im Allgemeinen ein. Davis war es auch, der Hancock empfahl “eine Sache nie zu beenden”. Hancock hat, ähnlich wie Joni Mitchell, mit den verschiedensten Genres und Mitteln experimentiert, um seiner unermüdlichen Neugier Ausdruck zu verleihen. Er profilierte sich nicht nur als Jazzmusiker, sondern auch in den Bereichen der elektronischen Musik, des Funk, der Orchester- und Filmmusik. Auf “River: The Joni Letters” präsentiert er nun – mal mit Gesang, mal rein instrumental – eine Kollektion von Songs, die Joni Mitchell entweder selbst komponiert hat oder die sie bei ihrer kompositorischen Arbeit beeinflußt haben.