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Bezwingend, groovy und pointiert – Der neue Sound der elektroakustischen Pioniere von Food

In so kondensierter Form wie auf “This Is Not A Miracle” hat sich das von Thomas Strønen und Iain Ballamy geleitete Ensemble Food noch nie ausgedrückt.
Food
Food© Nadia F. Romanini/ECM
04.11.2015
“Um musikalisch fit und frisch zu bleiben, müssen wir uns ab und zu selbst neu erfinden”, meint  Thomas Strønen zu “This Is Not A Miracle”.
“Nachdem ich zwei Alben für ECM gemacht hatte, verspürte ich das natürliche Bedürfnis den Sound der Band weiterzuentwickeln, ihm etwas mehr Struktur zu verleihen. Das Album ist melodieorientierter und hat auch einen etwas heavier klingenden Mix.” Die permanente Neuerfindung hat bei dem Ensmble Food, das der norwegische Schlagzeuger 1998 gemeinsam mit dem britische Saxophonisten Iain Ballamy gründete, schon lange Tradition. Vier Alben spielten sie noch in der Originalbesetzung mit Trompeter Arve Henriksen und Bassist Mats Eilertsen ein. Dann machten sie als Duo weiter und luden zu Konzerten und Aufnahmen stets Gäste ein. Deren Liste reicht von der Pianistin Maria Kannegard über Posaunist Ashley Slater, die Keyboarder Jan Bang und Morten Qvenild, die Trompeter Nils Petter Molvær und Tom Arthurs und Vokalist Koichi Makigami bis zu den Gitarristen Eivind Aarset, Christian Fennesz und Prakash Sontakke. “This Is Not A Miracle” präsentiert Food nun als Trio mit dem österreichischen Gitarristen und Elektroniktüftler Christian Fennesz, der auch schon auf den beiden letzten Alben der Band zu hören war.
Die elektroakustische Musik von “This Is Not A Miracle” ist ein erfrischendes Beispiel für einen zeitgenössischen digitalen Jazz, bei dem die Elektronik rigoros als Ausdrucksmittel verstanden wird, das eigenen Gesetzen gehorcht, und als integraler Bestandteil der eigenen musikalischen Sprache behandelt wird. Foods durchdachter und konzeptionell klarer Umgang mit Elektronik dient niemals oberflächlicher Effekthascherei. Für die elf Stücke auf “This Is Not A Miracle” hat Strønen das aufgenommene Material intensiv nachbearbeitet: “Ich nahm alle Sound-Files mit nach Hause und überarbeitete die Musik über einen Zeitraum von rund fünf Monaten in meinem Heimstudio. Ich wollte etwas, das unseren besten improvisierten Live-Momenten nahekommt. Aber ich wollte es in kondensierter Form ausdrücken. Also legte ich die Musik bis auf die Knochen frei.” So bezwingend, groovy und pointiert wie auf “This Is Not A Miracle” hat man Food tatsächlich noch nie gehört.